04.12.2024, 23:10
Italiener jetzt EuroLeague-Schlusslicht
Die Basketballer von Alba Berlin haben das Kellerduell in der EuroLeague gegen Virtus Bologna knapp für sich entschieden (88:89). Die Hauptstädter geben die rote Laterne damit an die Italiener weiter.
Nach den hohen Niederlagen zuletzt in der Basketball-Bundesliga und EuroLeague standen Alba Berlin und Trainer Israel Gonzalez unter Druck. Im Kellerduell des Europapokals gegen Virtus Bologna, die nach zwölf Spielen ebenfalls erst zweimal gewonnen hatten, sollte zwingend ein Sieg her.
Team | 1 | 2 | 3 | 4 | OT |
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Bologna | 18 | 20 | 23 | 17 | 10 |
Berlin | 26 | 22 | 20 | 10 | 12 |
Diese Ambitionen machten die Albatrosse, die auf Louis Olinde wegen einer Kopfverletzung verzichten mussten, von Beginn an deutlich. Dabei ließen sie den Ball deutlich besser durch die eigenen Reihen wandern, als das noch in den vergangenen Wochen der Fall war. Vor allem Gabriele Procida (20, 8/15) drehte gegen seine Landsmänner aus Italien frei. Insgesamt sieben Zähler erzielte er im ersten Durchgang.
Danach schlug die große Stunde von Neuzugang David McCormack. Der Center, der erst vor einigen Tagen von Olimpia Milano in die deutsche Hauptstadt wechselte, dominierte nach Belieben an den Brettern. Allein im zweiten Viertel sammelte der US-Amerikaner vier offensive Rebounds ein - doppelt so viele wie Bologna in der ganzen ersten Halbzeit. Insgesamt erkämpfte sich Alba 13 zweite Chancen am Brett der Italiener, diese wiederum nur zwei. Die Konsequenz: eine Zehnpunkteführung zur Pause.
Danach offenbarten sich zunehmend die Gründe für die schlechte Tabellensituation beider Teams. Die Ballverluste häuften sich, ebenso die Fouls auf beiden Seiten. Antworten brachte zumeist David McCormack, der die Italiener unter dem Korb vor Fragezeichen stellte. Diese wiederum hatten gleich mehrfach die Chance, die Lücke zu Alba zu schließen. Die desolate Leistung von der Dreierlinie (6/37), hielt sie davon allerdings ab.
Im Schlussviertel büßte das Spiel Albas nochmal an Schnelligkeit ein. Die kräftezehrende Leistung in den ersten Durchgängen forderte zunehmend ihren Tribut. Auf der anderen Seite Will Clyburn plötzlich seinen Wurf zurück. 69 Sekunden vor Ende traf der US-Amerikaner einen Regenbogenwurf einen Meter hinter Dreierllinie, eine halbe Minute danach gelang selbigem auch noch der Ausgleich per Drive (78:78). Der dritte erfolgreiche Abschluss in Folge, der mögliche Siegtreffer mit auslaufender Spieluhr, blieb ihm hingegen verwehrt. Die Entscheidung sollte in der Verlängerung getroffen werden.
Hier entwickelte sich das Spiel zum Kopf-an-Kopf-Rennen. Thomas stellte per Leger auf +2, Clyburn (23, 10/21) glich wieder aus. Procida traf für Drei, Clyburn machte den Korbleger plus Foul. 18 Sekunden vor Ende distanzierte Spagnolo (10, 2/10 FG) Bologna an der Freiwurflinie auf +3, Diouf entschied sich im Anschluss für den sicheren Korbleger. Die richtige Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Albas Delow unterlief beim Einwurf ein Rückspiel, der zuvor so heiße Clyburn vergab den letzten Schuss zum Sieg jedoch deutlich.
jos