16.01.2025, 09:37
Herbert mit lobenden Worten
Nach drei Niederlagen in Folge gelang dem FC Bayern München in der EuroLeague gegen die AS Monaco ein wichtiger Sieg. Entscheidend war dabei die Rückkehr von Nick Weiler-Babb sowie mal wieder die Wurfstärke im heimischen SAP Garden.
Wie nah im Basketball doch Freud und Leid beieinander liegen. Beinahe hätten die Bayern einen 23-Punkte-Vorsprung verspielt, in der Crunchtime hatten eigentlich die Gäste aus Monaco das Momentum und scorten beinahe nach Belieben gegen die erneut nicht sehr sattelfest wirkende Defense. Und doch gelang es den Bayern im SAP Garden erneut, ein enges Spiel zu gewinnen - irgendwie.
Zwei Matchwinner produzierte diese Partie, zum einen Shabazz Napier, der mit dem 20. Dreier der Münchner das Spiel noch einmal umbog. Zum anderen Nick Weiler-Babb, der im letzten Angriff Monacos Star-Guard Mike James glänzend verteidigte und einen Airball des US-Amerikaners erzwang.
Jener Weiler-Babb, der zuletzt fast drei Wochen mit einer Daumenverletzung fehlte und den die Münchner so schmerzlich vermissten. Wenn es jemanden im Kader gibt, den die Bayern nicht ersetzen können, dann ist es der deutsche Nationalspieler. Das wurde gegen Monaco wieder sehr deutlich, er ist der MVP dieser Mannschaft. Wegen seiner Qualitäten als Spielmacher, aber vor allem als Playmaker in der Verteidigung, die es sonst im Team so nicht gibt.
"Wie ich schon mal sagte, ist er der beste Allrounder in Deutschland", lobte Coach Gordon Herbert. "Er war drei Wochen raus und dann so zurückzukommen, ist unglaublich. Er hat heute mit Selbstvertrauen gespielt. Das ist etwas, was du nicht im Geschäft kaufen kannst, das muss du entwickeln."
Neben seinen defensiven Qualitäten erzielte Weiler-Babb zudem 18 Punkte, spielte sechs Assists und klaute gleich dreimal auf teils spektakuläre Art und Weise den Ball. Hängen blieb jedoch das letzte Play gegen James: "Mike ist dafür bekannt, dass er wichtige Würfe nimmt und auch trifft. Ich habe einfach alles reingeworfen und hatte am Ende Glück", meinte NWB und merkte an, dass jener James kurz zuvor noch einen Sprungwurf über ihn versenkt hatte.
Das letzte Wort hatte aber Weiler-Babb, der somit sicherstellte, dass ein bärenstarker Shooting-Abend nicht in die Tonne gekloppt wurde. Von 33 Versuchen trafen die Bayern sagenhafte 20 - und das obwohl Scharfschütze Andi Obst keinen einzigen verwandelte (0/2). Stattdessen waren Napier (4/5), Carsen Edwards (4/6), Weiler-Babb (4/7), Devin Booker (4/6) und Johannes Voigtmann (3/5), die allesamt ein heißes Händchen hatten - mal wieder im SAP Garden.
Während man in der Fremde nur 31,9 Prozent der Dreier trifft, sind es in der neuen Arena im Olympiapark satte 43,9 Prozent. Ein Umstand, den auch Herbert nicht erklären kann. "Ich habe absolut keine Ahnung", rätselte der Bayern-Coach. Acht der ersten neun Dreier fielen, alle Starter verwandelten im ersten Viertel zumindest einen Distanzwurf. "Die Jungs haben einfach mit viel Selbstvertrauen gespielt und es hilft ungemein, wenn Joe [Voigtmann] und Devin [Booker] treffen, weil sie das Feld für unsere Guards breitmachen."
Es bleibt das Erfolgsrezept der Bayern und nur so wird das Team in der EuroLeague eine gewichtige Rolle spielen. Die Verteidigung bleibt das Problem, die Münchner werden weiterhin über Offense und über ihre Stars die Spiele gewinnen. Auch Topteams wie Monaco sind dann schlagbar. Mit einer Bilanz von 12-9 sind die Münchner zwar nur Zehnter, doch selbst der drittplatzierte Gegner hat nur einen Sieg mehr.
Nach ein paar schwierigen Wochen war das Monaco-Spiel der gelungene Auftakt, nun folgen Spiele gegen Bologna (Freitag) sowie eine Woche später in Berlin, die man gewinnen muss, wenn der Playoff-Traum weiterleben soll.
rar