16.01.2025, 01:42
Grieche mit deutlichen Worten
Die AS Monaco hat beim FC Bayern München das zweite Spiel in Serie in der EuroLeague verloren. Coach Vassilis Spanoulis ging nach der Partie hart mit seiner Mannschaft ins Gericht.
Eigentlich ist es Usus, dass nach Spielen in der EuroLeague der Trainer der Gäste zuerst sich den Fragen der Medien stellt. Nach dem dramatischen Sieg der Bayern gegen Monaco war dies anders. Zunächst erschien Gordon Herbert, während sich Gäste-Coach Vassilis Spanoulis zunächst entschuldigen und dann sehr lange auf sich warten ließ.
Es herrschte Redebedarf bei den Monegassen und die Worte von Spanoulis ließen erahnen, was sich wenige Minuten zuvor in der Kabine zugetragen hatte. "So wie wir die vergangenen beide Spiele bestritten haben, verdienen wir es nicht, in die Playoffs einzuziehen", fällte der Grieche ein vernichtendes Urteil.
In der vergangenen Woche hatten die Monegassen noch daheim 98 Punkte gegen Barcelona kassiert, diesmal waren es bereits 53 zur Pause und 95 am Ende. Zeitweise betrug der Rückstand 23 Zähler, erst zwei Minuten vor Schluss gingen die Gäste erstmals in Führung, bevor Shabazz Napier acht Sekunden vor Schluss die entscheidenden Punkte für die Bayern erzielte.
"In den ersten drei Vierteln war es wie im Kindergarten", ärgerte sich Spanoulis. "Ich weiß auch nicht, wieso das passieren konnte", führte der Coach weiter aus. Satte 19 verwandelte Dreier genehmigte Monaco in den ersten 30 Minuten den Bayern, nur wenige davon waren gut verteidigt. Vor allem in den ersten Minuten wirkten die Gäste fahrig und unkonzentriert, die Münchner zogen mit einer überragenden Dreierquote davon.
"Die Spieler verstehen nicht, was ich brauche, was ich von ihnen will und was es braucht, um Spiele zu gewinnen", schimpfte Spanoulis weiter, der erst im November nach der Entlassung von Sasa Obradovic das Traineramt im Fürstentum übernommen hatte. "Es ist meine Aufgabe, dass ich diese Fehler abstelle." Zeitweise waren die Monegassen das heißeste Team der Liga und führten sogar die EuroLeague an, doch durch die beiden Niederlagen zogen Olympiakos Piräus und Fenerbahce vorbei.
Am Talent dieser Mannschaft zweifelt dennoch niemand. Der Backcourt aus Mike James, Jordan Loyd, Elie Okobo und Matthew Strazel ist gerade offensiv das Beste, was es in Europa gibt und diese individuelle Klasse hätte den Monegassen am Ende beinahe noch den Sieg beschert. In der Crunchtime verwandelte James zwei schwere lange Zweier, nur im letzten Versuch behielt Bayerns Verteidigungsminister Nick Weiler-Babb mit starker Antizipation die Oberhand.
Allerdings wusste auch wirklich jeder in der Arena, dass nur James diesen Wurf nehmen würde, Spanoulis deutete zumindest an, dass der Superstar hier auf eigene Faust agierte und einfach den Ball in der Hand hielt. "So etwas passiert. Mike hat in seiner Karriere schon so viele große Würfe getroffen", meinte die griechische Basketball-Legende und stellte lieber noch einmal heraus, dass ihm der Kampf seiner Mannschaft im letzten Viertel gefallen habe.
Einfacher wird es für Monaco nicht, bereits am Freitag steht ein Gastspiel bei Roter Stern Belgrad auf dem Programm. In der kommenden Woche geht es schließlich zu Virtus Bologna, bevor die Monegassen Ende des Monats Real Madrid im Fürstentum empfangen.
rar