11.09.2022, 20:04
Große Überraschung im Achtelfinale
Nach einer starken Vorbereitung und einer bravourösen Vorrunde galt Serbien bei vielen als Topfavorit auf den EM-Titel - doch im Achtelfinale scheiterte das Team um NBA-Superstar Nikola Jokic überraschend.
Mit fünf Siegen aus fünf Spielen waren die Serben durch die Gruppenphase spaziert, im Achtelfinale wartete nun aber Italien. Eine Mannschaft, an die man noch schmerzliche Erinnerungen hatten. Die Azzurri hatten die Serben nämlich vor einem Jahr in der Qualifikation zu den olympischen Spielen besiegt - und das in Belgrad.
In Berlin ging es nun also um die Frage, ob den Serben die Revanche glücken oder ob sich Italien einmal mehr als Albtraum entpuppen würde. Zunächst sah es nach einem klaren Sieg für die Serben aus, die das erste Viertel mit 28:20 für sich entschieden. Vor allem Jokic brillierte in gewohnter Manier und war von den Italienern kaum zu stoppen, doch Italien spielte mit zunehmender Dauer die eigenen Stärken aus - und das sind Dreier.
Die Azzurri gingen zwar mit einem 45:51 in die Halbzeit, hatten da aber schon einen zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Rückstand halbiert. Danach wurde es emotional, unter anderem musste Italiens Trainer Gianmarco Pozzecco wegen zweier technischer Fouls das Spielfeld vorzeitig verlassen. Seine Schützlinge drehten aber auch ohne ihren Coach auf - und Marco Spissu entwickelte sich zu einem serbischen Albtraum. Mit seinem sechsten erfolgreichen Dreier (aus neun Versuchen) brachte der Kapitän der Italiener sein Team im vierten Abschnitt mit 74:70 in Führung.
Das war ein Nackenschlag für Serbien, das völlig den Faden verloren hatte und auf einmal zehn Punkte zurück lag. Eine Hypothek, die am Ende trotz Schlussspurts zu hoch war für Jokic und Kollegen. Serbien ist raus, Italien dagegen nach dem 94:86 im Viertelfinale. Dort geht es nun gegen Frankreich, das sich am Samstag in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Duell gegen die Türkei behauptet hatte.
drm