11.09.2022, 13:40
Bitteres Aus gegen Frankreich
Die Türkei ist aus der Basketball-EM ausgeschieden. Cheftrainer Ergin Ataman fand nach dem Achtelfinal-Thriller gegen Frankreich kaum Worte.
Von der Basketball-EM in Berlin berichtet Frederik Paulus
Nach tollem Kampf hätte die Türkei das Achtelfinale gegen Frankreich eigentlich in der regulären Spielzeit für sich entscheiden können. Doch NBA-Profi Cedi Osman (Cleveland) verwarf Sekunden vor Ende zwei Freiwürfe, Bugrahan Tuncer schenkte den anschließenden Ballbesitz her, Frankreich konnte so noch ausgleichen. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin so traurig, so wütend", versuchte ein niedergeschlagener Tuncer im Anschluss Worte für das Geschehen zu finden. "Das ist nicht zu akzeptieren", sagte Euroleague-Akteur zum Ausgang des Schlussviertels.
Sein Team hätte aber auch in der Overtime noch gewinnen können, agierte aber wieder zu fahrig und ohne das nötige Glück. "Ich möchte das Spiel gar nicht kommentieren. Vielleicht ist es die schlimmste, emotionalste Niederlage in meiner 26-jährige Karriere", sagte Head Coach Ataman, dem die Fassungslosigkeit auch noch bei der Pressekonferenz ins Gesicht geschrieben war.
Die Enttäuschung war vielleicht auch deshalb so groß, weil die Türken einigen Rückschlägen getrotzt hatte. Schon die Vorbereitung auf die Partie gegen Frankreich war von Problemen gespicit: Zunächst hatte sich die Ankunft in der deutschen Hauptstadt verzögert, nachdem das Gepäck aus Tiflis (dort spielte der Vize-Europameister von 2001 in der Gruppe A) erst mit rund zweistündiger Verzögerung am Flughafen abgeholt werden konnte. Die geplante Trainingseinheit fiel deshalb aus. Zu allem Überfluss musste die Türkei auch auf Shane Larkin verzichten, der aufgrund einer Fingerverletzung nach Istanbul geflogen und dort behandelt wird.
Das Spiel gegen die Franzosen hatte schwach begonnen, nur elf Punkte erzielte das Ataman-Team. "Wir haben dann verstanden, dass es Zeit ist, zu kämpfen. Wir haben aggressive Defensive gespielt", sagte der 56-Jährige. Belohnt wurde der Mut, insbesondere nach der Pause aber nicht mehr. "Frankreich hat gewonnen, aber ich denke, wir hätten es verdient gehabt. Aber das ist Basketball. Manchmal passieren Wunder. Heute ist es gegen uns passiert."