17.10.2024, 19:53
Napier-Aussetzer wird nicht bestraft
Der FC Bayern München hat auch das zweite Heimspiel im neuen SAP Garden in der EuroLeague für sich entschieden. Gegen Neuling Paris Basketball setzte sich die Mannschaft von Coach Gordon Herbert mit 109:107 durch. Überragend dabei: BBL-Finals-MVP Carsen Edwards.
Nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen in Serie auf internationalem Parkett (Athen, Belgrad) wühlten sich die Münchner in heimischer Halle deutlich wohler, konnten sich aber nie entscheidend absetzen. Im zweiten Viertel führten die Münchner mit bis zu 13 Punkten, die Gäste kämpften sich aber mehrfach zurück und hätten in einer dramatischen Schlussphase beinahe noch den Sieg entführt. Ex-BBL-MVP T.J. Shorts scheiterte jedoch in den letzten Sekunden mit seinem Drive.
Bester Scorer der Bayern war der brandheiße Carsen Edwards mit 32 Punkten (10/15 FG, 6/8 Dreier), dazu zeigten sich auch Devin Booker (21, 9/13) und Shabazz Napier (27, 7/11, 5 Assists) für die meiste Zeit treffsicher. Bei den Parisern standen die Deutschen Maodo Lo und Leon Kratzer nicht im Kader, Michael Kessens dagegen schon, der Center wurde aber nicht eingesetzt. Mit T.J. Shorts (22, 9 Assists), Collin Malcolm (15) sowie Tyson Ward (18) scorten bei den Gästen gleich drei Ex-Bonner zweistellig.
Ohne Vladimir Lucic und Niels Giffey begannen die Bayern erneut mit drei Guards, den besseren Start hatten aber die Pariser. Die Gastgeber brauchten ein paar Minuten, Devin Booker und Carsen Edwards brachten die Bayern auf die Anzeigetafel. Gerade Edwards gelang offensiv alles, während die Franzosen in den Minuten ohne Shorts den ersten Run kassierten (11:3-Bayern-Lauf). Nach zehn Minuten waren die Bayern mit 24:21 vorne.
Und die Bayern blieben am Drücker, Napier hatte alle seine drei Distanzwürfe versenkt, auch Oscar da Silva (13 Punkte) versenkte einen Versuch aus der Ecke (33:23). Bei den Gästen ging von draußen wenig, die Pariser lebten von den Korbattacken ihrer schnellen Guards, auch wenn der zuletzt so groß aufspielende Nadir Hifi (16) zunächst kaum ein Faktor war. Kurz vor der Pause knabberte Paris noch ein bisschen vom Rückstand ab, weil vier Bayern-Guards zwei Fouls hatten, ein Napier-Korbleger mit der Sirene sorgte aber für den 54:47-Halbzeitstand.
Der Touch von draußen war nach dem Wechsel aber zunächst weg. Stattdessen wurde am Korb mehrfach Booker gesucht, der sein Matchup dominierte und unter anderem nach Lob-Anspiel von Johannes Voigtmann spektakulär abschloss. Mitte des Abschnitts kippte die Partie jedoch zugunsten der Gäste, Hifi glich nach einem unsportlichen Foul von Booker von der Dreierlinie sogar aus (66:66). Paris war am Drücker, doch Bayern konnte sich auf den heißen Edwards verlassen, der in dieser Phase drei wichtige Jumper traf (81:78).
Edwards machte zunächst da weiter, wo er aufgehört hatte, doch nun traf auch Paris die Bayern. Die Münchner profitierten dagegen von zwei Offensiv-Rebounds von da Silva und kurz darauf von ein paar Einzelleistungen von Napier. Und dann war da auch noch Edwards, der einfach nicht daneben werfen konnte und knapp drei Minuten per Stepback-Dreier vor Schluss die 100 vollmachte (101:93). Shorts kam zwar noch einmal auf, doch Napier verwandelte auf der Gegenseite in der Schlussminute einen weitere Dreier (106:101). Ein fataler Turnover von Napier gab Paris sogar noch eine Chance auf den Sieg, doch Shorts' Drive wurde von Booker vereitelt und die Bayern kamen mit dem Schrecken davon.
Für die Bayern geht es schon am Samstag in der BBL beim MBC weiter (20 Uhr), danach können die Münchner ein wenig durchatmen, bevor es in der EuroLeague am kommenden Freitag ein weiteres Heimspiel gegen Olympiakios Piräus gibt.
rar