06.08.2024, 20:05
Gastgeber sind deutscher Gegner im Halbfinale
Gastgeber Frankreich ist im Halbfinale der Gegner des DBB-Teams. Die Franzosen setzten sich etwas überraschend gegen Mit-Favorit Kanada mit 82:73 durch. Coach Vincent Collet wurde für seine Umstellungen in der Starting Five belohnt.
Frankreich wechselte gleich dreimal, neben Matthew Strazel mussten auch Star-Center Rudy Gobert und der erfahrene Evan Fournier auf die Bank, für das Trio begannen Frank Ntilikina, Guerschon Yabusele (22 Punkte, 6/9 FG) sowie Isaia Cordinier (20, 6/10 FG). Vor allem letztere beiden hatten einen enormen Einfluss auf das Spiel, gleiches galt für Backup-Center Matthias Lessort (13), der ebenfalls die meiste Zeit den Vorzug vor Gobert erhielt.
Victor Wembanyama (7, 2/10 FG, 12 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals) hatte dagegen überhaupt kein Wurfglück. Auf der Gegenseite erging es Dillon Brooks (2, 1/9) nicht besser, erst im achten Versuch traf der Guard einen Wurf. Die besten Scorer für die Kanadier waren Shai Gilgeous-Alexander (27, 9/18) und R.J. Barrett (16). Kein anderer Spieler scorte zweistellig.
Cordinier war sofort on fire. Die ersten beiden Dreier fielen, in nur vier Minuten hatte der Flügelspieler schon zehn Punkte eingesammelt. Die Franzosen waren wie verwandelt im Vergleich zum Deutschland-Spiel, nach fünf Minuten stand es bereits 16:5. Im ersten Viertel erzielte Kanada nur zwei Zähler in der Zone und war mit 10:23 noch bestens bedient.
Und es blieb dabei: Kanada fand kaum Wege in die Zone, meist waren es lediglich schwere Abschlüsse von Gilgeous-Alexander, die ein bisschen Entlastung brachten, doch ansonsten gelangen Kanada nur zwei weitere Field Goals. Frankreich marschierte dagegen beständig an die Freiwurflinie, zur Pause waren es bereits 25 Versuche, sodass die Gastgeber ihre Führung zur Pause sogar noch einmal ein bisschen ausgebaut hatten (45:29).
Die Pause tat den Gästen jedoch gut, langsam fanden die Kanadier wieder ins Spiel und hatten nun auch die Zone etwas besser im Griff. Gilgeous-Alexander scorte weiter, auch Jamal Murray suchte etwas aggressiver den eigenen Abschluss und so langsam machte sich Nervosität in der Arena breit. Cordinier hatte aber weiter ein heißes Händchen und so betrug der Vorsprung vor dem Schlussabschnitt noch immer elf Zähler.
Kanada kam näher, doch wieder waren es Cordinier und der starke Yabusele, die dringend benötigte Offense brachten. Wembanyama war offensiv kein Faktor, aber nun auch defensiv präsenter. Nach einem Block gegen Brooks versenkte Fournier (15, 4/8) einen Floater, der Vorsprung betrug gut zwei Minuten vor dem Ende wieder sieben Zähler. Und als dieser dann eine Minute vor dem Ende einen Verzweiflungswurf von der Mittellinie im Korb unterbrachte, explodierte die Halle, Frankreich war dieser Vorsprung nicht mehr zu nehmen.
Frankreich steht damit zum zweiten Mal in Serie im Halbfinale bei den Olympischen Spielen. Am Donnerstag geht es dann gegen Weltmeister Deutschland. Am Freitagabend hatten die Franzosen in der Gruppenphase noch deutlich gegen das DBB-Team mit 71:85 verloren.
rar