08.08.2024, 19:35
Deutschland spielt am Samstag um Bronze
Der Traum vom Olympischen Finale ist geplatzt. Gegen Gastgeber Frankreich kassierte die DBB-Auswahl eine 69:73-Niederlage und spielt nun am Samstag um Bronze.
Ein guter Start reichte der DBB-Auswahl nicht. Stattdessen kämpfte sich Frankreich von einem zweistelligen Rückstand zurück und übernahm in der zweiten Halbzeit die Kontrolle. Am Ende zitterten die Gastgeber aber doch, weil man über die letzten sechs Minuten ohne Field Goal blieb. Am Ende reichte es nicht ganz für Deutschland, Frankreich ließ keinen Wurf zu einem möglichen Ausgleich mehr zu und Dennis Schröder zeigte an der Freiwurflinie Nerven.
Guerschon Yabusele (17) bereitete der deutschen Defense massive Probleme, auch Isaia Cordinier (16) hatte wieder ein heißes Händchen. Für Deutschland war Schröder (18 Punkte, 6/18 FG) der beste Scorer, allerdings hatten die Franzosen den Braunschweiger nach der Pause recht gut im Griff. Das galt für Franz Wagner (10), der nach gutem Beginn kaum noch zum Abschluss kam.
Wie Deutschland trat auch Frankreich ohne Veränderungen im Vergleich zum Viertelfinale an. Das DBB-Team stellte sich allerdings zunächst gut darauf ein und verwandelte die ersten vier Würfe der Partie. Nach nur 2:40 Minuten musste der Gastgeber schon zur ersten Auszeit greifen (12:2). Diese zeigte Wirkung. Der eingewechselte Matthias Lessort brachte mit seiner Power neuen Schwung, Cordinier war nach zwei starken Spielen weiter heiß. Die Franzosen verkürzten zwischenzeitlich auf zwei Punkte. Bis zum Viertelende distanzierte die deutsche Bank Frankreich wieder auf sieben Punkte (25:18).
Der offensive Rhythmus der Deutschen war aber etwas gebrochen, die Franzosen hatten sich nun besser eingestellt. Das DBB-Team leistete sich diverse Ballverluste, Schröder kam kaum zum Abschluss und die Franzosen wussten die Zone zuzustellen. Umso wichtiger der Dreier von Andreas Obst mitten in eine französische Hochphase. Nun herrschte ein Abnutzungskampf mit wenigen Punkten, inzwischen aber leichten Vorteilen für Frankreich. Erst recht, nachdem Wembanyama über Daniel Theis dunkte und die Partie wieder ausglich. Mit 33:33 ging es in die Kabinen.
Kurz darauf hatte Frankreich nach einigen Yabusele-Drives erstmals die Führung inne, Schröder antwortete von draußen. Auf Yabuseles Physis fehlten Deutschland nun jedoch Antworten, dafür folgte im Angriff stets eine Reaktion. Die Würfe fielen zwar nicht konstant, aber zahlreiche zweiten Chancen machten Frankreich zu schaffen und hielten den Weltmeister im Spiel. Dennoch kämpften auch die Franzosen verbissen, ein Transition-Dreier von Evan Fournier brachte eine Sechs-Punkte-Führung. Deutschland blieb die letzten 3:11 Minuten ohne Field Goal und lag vor dem Schlussabschnitt mit 50:56 hinten.
Frankreichs Defense stand aber nun, dazu traf Wemby im siebten Versuch endlich einen Dreier und Lessort ackerte sich erneut unter dem Korb durch. Wembanyama blockte einen Dreier von Schröder, die Halle kochte. Bei noch sechs Minuten auf der Uhr führte der Gastgeber mit +11 und bei der DBB-Auswahl war weiter kein Rhythmus erkennbar. Die Zone war zu, die Dreier fielen nicht. Aber: Frankreich blieb fünf Minuten ohne Field Goal, Isaac Bonga blockte einen möglichen Dunk zur Vorentscheidung. Stattdessen foulte Yabusele bei noch 80 Sekunden auf der Uhr aus und Franz Wagner verkürzte 40 Sekunden vor Schluss von Downtown auf -2.
Und Deutschland gelang ein Stop, doch Wagner stolperte nach dem Rebound gegen Fournier und Frankreich behielt den Ball und Wemby verwandelte einen Freiwurf. Als Schröder dann im Gegenzug einen Freiwurf vergab, war es das für den Weltmeister.
Deutschland kassierte damit nach 13 Siegen in Serie mal wieder eine Niederlage bei einem großen Turnier. So bleibt der DBB-Auswahl am Samstag nur das Spiel um Platz 3. Dort gibt es das Rematch des WM-Finals gegen die Serben, die knapp den USA im anderen Halbfinale unterlagen.
Robert Arndt