10.08.2024, 12:47
DBB-Team verpasst die anvisierte Medaille
Die Ära Gordon Herbert endet mit einer Niederlage. Im Spiel um Bronze musste Deutschland in der Neuauflage des WM-Finales gegen Serbien eine 83:93-Pleite einstecken. Somit reichte es am Ende nicht für eine Medaille.
Der Traum von drei Medaillen in drei Jahren ist geplatzt. Serbien um den dreimaligen NBA-MVP Nikola Jokic, der bei der WM noch fehlte, war am Ende zu stark. Der Center der Denver Nuggets war mit 19 Punkten (7/14 FG), zwölf Rebounds und elf Assists bester Mann auf dem Feld. Er ist damit der erst vierte Spieler nach Alexander Belov (1972), LeBron James (2012, 2024) und Luka Doncic (2020), dem das bei Olympia gelang. Dazu machte auch Vasilije Micic (19, 5/10 FG) ein gutes Spiel und tat der deutschen Mannschaft vor allem im dritten Viertel weh, als die DBB-Auswahl ihre beste Phase hatte.
Kapitän Dennis Schröder (13 Punkte, 4/11 FG, 6 Assists, 6 TO) war überhaupt kein Faktor, stattdessen waren es die Bankspieler um Nick Weiler-Babb (5), Isaac Bonga (6) oder Moritz Wagner (16), die am besten performten. Franz Wagner (18 Punkte, 5/14 FG) war Deutschlands Topscorer, aus dem Feld ging aber auch für ihn nicht viel.
Die Serben starteten ähnlich heiß wie gegen die USA. Alles lief über Jokic, schon nach fünf Minuten hatte das Team von Svetislav Pesic 16 Punkte auf dem Konto. Deutschland blieb mit einigen Dreiern zwar in Schlagdistanz, doch auf die serbische Offense gab es im ersten Viertel keine Antworten. Jokic hatte nach zehn Minuten bereits je sechs Punkte und Assists, Serbien führte mit 30:21.
Herbert brachte diesmal wieder Maodo Lo, doch auch er konnte der stagnierenden deutschen Offense keine Impulse geben. Immerhin gelangen nun einige Steals, Johannes Thiemann brachte mit Hustle Plays mehr Energie ins deutsche Spiel. Die Deutschen doppelten nun mehr gegen Jokic und vertrauten den eigenen Rotationen. Das beeinflusste die Serben, die Rollenspieler trafen nicht mehr so gut und eine 14-Punkte-Führung war zur Pause auf acht zusammengeschmolzen (38:46).
Herbert brachte nach dem Wechsel Thiemann für Voigtmann, den besseren Start erwischten aber wieder die Serben. Ein 8:2-Lauf nahm dem DBB-Team wieder das Momentum, dazu hatte nun Schröders Kettenhund Aleksa Avramovic gute Minuten. Es lief nichts mehr zusammen, Ognjen Dobric erhöhte per Fastbreak-Dreier auf 64:45. Immerhin: Mit Dreiern von Bonga und Moritz Wagner war die Messe noch nicht komplett gelesen. Die Defense zog noch einmal, dazu machte auch endlich Weiler-Babb Plays. Micic brachte Serbien Entlastung, doch ein toller Drive von Franz Wagner brachte Deutschland zum Viertelende wieder auf 63:72 heran.
Das alles geschah ohne Schröder, der auch zu Beginn des Schlussviertels auf der Bank blieb. Deutschland konnte aber keinen Boden gut machen, auch nicht als Schröder zurückkehrte. Der machte zwar nun bessere Plays, tat sich gegen Avramovic aber weiter unglaublich schwer. Aber Serbien unterliefen kaum Fehler, sie zeigten sich unbeeindruckt und Deutschland lief die Zeit davon. Einige frühe Dreier, die es brauchte, fielen jedoch nicht und so reichte es am Ende nicht für die Medaille im letzten Spiel unter Bundestrainer Herbert.
Platz vier ist dennoch die beste Platzierung einer deutschen Basketball-Herren-Mannschaft bei Olympia, zuvor hatte es lediglich dreimal für das Viertelfinale gereicht.
rar