29.04.2024, 00:33
Clippers zittern sich zum Sieg
Die Dallas Mavericks schrammten nur haarscharf an einem historischen Comeback vorbei - und gingen in Spiel 4 doch als Verlierer vom Parkett. Die Los Angeles Clippers haben die Serie in einer wilden Partie dank eines 116:111-Erfolgs ausgeglichen.
Es schien, als ob die Dallas Mavericks einen komplett gebrauchten Tag erwischt hätten. Offensiv lief bei den Hausherren im vierten Spiel der Erstrundenserie gegen die Clippers zunächst nichts zusammen. Das erste Viertel ging mit 16:39 mehr als deutlich verloren, Dallas setzte die ersten elf Versuche von der Dreierlinie allesamt daneben - und die Clippers waren heiß wie Frittenfett.
Angeführt von Paul George gelang den Gästen aus der Stadt der Engel zu Spielbeginn fast alles, wie ein schwieriger Dreier des 33-Jährigen mit Hand im Gesicht für seine Punkte 14, 15 und 16 im ersten Abschnitt sowie ein Buzzerbeater aus der Distanz von Norman Powell zum Ende des ersten Viertels belegten. All das ohne Kawhi Leonard wohlgemerkt, der verletzt passen musste.
Dieses Bild setzte sich auch im zweiten Viertel fort, die Clippers lagen zwischenzeitlich mit bis zu 31 Punkten in Front. Im zwölften Anlauf versenkte Dallas dann endlich den ersten Dreipunktewurf, Kyrie Irving fing etwas Feuer - und hauchte den Mavs neues Leben ein. Damit war der Grundstein für das Comeback nach dem Seitenwechsel gelegt.
Dallas agierte defensiv nun viel besser, George war in Halbzeit zwei kaum ein Faktor mehr, die Mavs arbeiteten nach und nach an ihrem Comeback. Gegen Ende des dritten Viertels drückten die Hausherren den Rückstand gar auf -2. Auch ein erneuter Rückschlag, als sich L.A. im Schlussabschnitt wieder zweistellig absetzte, ließ Dallas nicht aus der Ruhe bringen: Doncics Dreier fünf Minuten vor dem Ende besorgte tatsächlich wieder den Ausgleich.
Es blieb ein Krimi bis zum finalen Buzzer: James Harden legte für die Clippers vor, Irving konterte für Dallas - dessen Korbleger gegen drei Verteidiger brachte die Mavs zwei Minuten vor dem Ende in Führung. George war mit einem schwierigen Eckendreier auf einmal wieder da, Harden krönte sein starkes viertes Viertel mit einem butterweichen Floater. Dallas ließ dagegen einen Dreier liegen und L.A. brachte den Sieg schließlich von der Freiwurflinie nach Hause.
Damit konnten die Clippers mit ihrem Zittersieg die Serie ausgleichen (2:2). George war mit 33 Punkten (7/10 Dreier) Topscorer seines Teams gemeinsam mit Harden, der 15 seiner insgesamt 33 Zähler (12/17 aus dem Feld) im vierten Viertel erzielte. Bei den Mavs war Irving mit 40 Punkten der beste Mann, Doncic sammelte ein Triple-Double (29 Punkte, 10 Assists, 10 Rebounds, aber 1/9 Dreier). Maxi Kleber steuerte in 22 Minuten drei Punkte und zwei Rebounds für die Mavs bei, Daniel Theis kam auf Seiten der Clippers nicht zum Einsatz.
Hätte Dallas den 31-Punkte-Rückstand noch in einen Sieg umgewandelt, hätten die Mavs den Rekord für das größte Comeback in einem Playoff-Spiel eingestellt. Der gehört ausgerechnet den Clippers, nachdem sie in Spiel 2 der ersten Playoff-Runde 2019 einen 31-Punkte-Rückstand gegen die Golden State Warriors aufgeholt hatten.
Weiter geht es in der Serie in der Nacht auf Donnerstag mit Spiel 5, dann wieder in Los Angeles. Die Clippers müssen allerdings womöglich die komplette restliche Serie auf die Dienste von Leonard verzichten. Dem 32-Jährigen machen Probleme an seinem rechten Knie zu schaffen, an dem er schon mal operiert wurde. Ob Leonard in den kommenden Tagen nochmal aufs Parkett zurückkehren kann, ließen die Clippers am Sonntag offen.
pja