16.09.2024, 12:33
Förderung von Chancengleichheit und finanzieller Transparenz
Die EuroLeague hat ein neues Regelwerk verabschiedet, das die finanzielle Stabilität und den fairen Wettbewerb stärken soll. Mit den "Competitive Balance Standards" (CBS) sollen die Gehälter der Spieler gerechter verteilt und die Clubs langfristig wirtschaftlich abgesichert werden.
Das neue Regelwerk, die Competitive Balance Standards (CBS), wurde von der Versammlung der Aktionäre der Euroleague Commercial Assets (ECA) beschlossen. Die CBS sind eine Erweiterung der bereits bestehenden Financial Stability & Fair Play Regulations (FSFPR), die seit der Saison 2014/15 in Kraft sind. Die EuroLeague Players Association (ELPA) hat die neuen Regelungen unterstützt und war aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden.
Zentraler Punkt der CBS ist die Einführung eines Salary Cap , also von klaren Mindest- und Höchstgrenzen für Spielergehälter, die auf den kollektiv erzielten Einnahmen der Clubs basieren.
Es gibt drei klare Stufen:
1. Das Low Remuneration Level (LRL) legt fest, dass alle Teams mindestens 32 Prozent des durchschnittlichen Umsatzes der A-Lizenz-Clubs (insgesamt 12, darunter der FC Bayern München) für Spielergehälter ausgeben müssen.
2. Das Base Remuneration Level (BRL) setzt die Standardobergrenze bei 40 Prozent. Es gibt aber auch Ausnahmen: Zwei der bestbezahltesten Spieler, U23-Spieler, Spieler mit langer Vereinszugehörigkeit, Langzeitverletzte und Medium-Range Exceptions.
3. Das High Remuneration Level (HRL) die absolute Obergrenze bei 60 Prozent.
Für die Berechnung dieser Stufen werden die Einnahmen der Clubs aus verschiedenen Bereichen, wie Spieltagsumsätzen und kommerziellen Aktivitäten, über einen Zeitraum von zwei Jahren berücksichtigt.
Ein interessantes Detail: Clubs, die die festgelegten Gehaltsgrenzen überschreiten, müssen eine "luxury tax", also eine Luxussteuer als Ausgleichszahlung an die anderen Clubs leisten, die sich an die Regelungen halten. Dieses "Competitive Balance Compensation"-System sorgt dafür, dass finanzstärkere Clubs nicht unfaire Vorteile haben.
Die EuroLeague hat beschlossen, den Clubs eine Übergangszeit zu gewähren, um sich an die neuen Vorschriften anzupassen. In der Saison 2024/25 werden die CBS eingeführt, und bis zur Saison 2027/28 sollen sie vollständig umgesetzt sein. In dieser Zeit sollen die Teams die Möglichkeit haben, ihre finanziellen Strukturen anzupassen und sich auf die neuen Bedingungen vorzubereiten.
Ziel ist es, eine nachhaltigere Zukunft für alle Teams und Spieler zu schaffen. Durch die gerechtere Verteilung der Spielergehälter und die stärkere Kontrolle der finanziellen Stabilität soll das Risiko finanzieller Probleme einzelner Clubs minimiert werden. Gleichzeitig soll die Beziehung zwischen Spielern und Vereinen gestärkt werden, da die Gehälter der Spieler direkt von den kollektiven Einnahmen der Liga beeinflusst werden.
Lukas Hetterich