13.11.2024, 11:35
Zweiter EuroLeague-Sieg
Alba Berlin hat gegen Mailand der Verletzungsmisere getrotzt und einen überraschenden Sieg eingefahren. Gegen die Italiener wurde erneut leidenschaftlich gekämpft und so wurde dieser Dienstagabend zu einem kleinen Feiertag in der Uber Arena.
Martin Hermannsson, Will McDowell-White, Malte Delow, Matt Thomas, Justin Bean, Louis Olinde, Yanni Wetzell, Khalifa Koumadje. Was wie eine solide Rotation aussieht, war am Dienstagabend gegen Mailand die Ausfallliste von Alba Berlin, die auch in dieser Saison wieder unglaubliches Pech mit Verletzungen haben.
Als wäre es nicht schwer genug, schließlich genügt der Kader der Berliner auch in voller Besetzung kaum den Ansprüchen der EuroLeague. Trotz all der Verletzungen und trotz der bisweilen fehlenden Qualität fuhr Alba gegen Mailand den zweiten Saisonsieg ein und in diesen 45 Minuten Spielzeit war die bisherige Saison gefühlt vergessen. Vielmehr war es ein Auftritt, der an alte Zeiten erinnerte, als man gegen viele Topmannschaften gut mithielt und den ein oder anderen Sieg einfuhr.
Was hatten sie auch groß zu verlieren in einem Spiel, in dem der 18-jährige Amon Dörries in der Verlängerung plötzlich auf dem Feld stand, weil Trevion Williams ausfoulte und Coach Gonzalez einfach keine anderen Alternativen auf der Bank hatte. "Wir waren alle heiß, die Halle war da, haben uns gepusht. Das war geil", freute sich Jonas Mattisseck bei MagentaSport, der selbst mit fünf verwandelten Dreiern einen großen Anteil am Sieg hatte.
Dabei sah es zur Pause noch so aus, als würde alles wieder seinen gewohnten Lauf nehmen. Alba spielte zu Beginn gut mit, kassierte dann aber einen 0:10-Run und die Gäste erspielten sich eine zweistellige Führung. So war es schon häufiger in dieser Saison, ein paar gute Minuten des Gegners reichten, um Alba einen Wirkungstreffer zu verpassen.
Diesmal aber nicht, was auch etwas über Gegner Mailand sagt, wo Trainer-Legende Ettore Messina nach einem weiteren Fehlstart in der EuroLeague schon wieder massiv in der Kritik steht. Der Italiener bemängelte den "lustlosen" Auftritt seiner Mannschaft, vor allem nach der Pause.“ Ab der Halbzeit weißt du, der ganze Druck lastet auf denen“, berichtete Mattisseck. "Irgendwann werden die nervös."
Und so war es auch, die Gäste machten Fehler und Berlin baute Momentum auf. Trevion Williams, Gabriele Procida oder auch Matteo Spagnolo, sie waren neben Mattisseck die Spieler, die Verantwortung übernahmen und kollektiv überzeugen konnten.
"Ich liebe dieses Team, ich liebe diese Jungs. Wir haben sehr hart gekämpft, mit all den jungen Spielern", sagte ein beinahe euphorischer Procida. Wir haben gekämpft und das ist notwendig, um solche Spiele zu gewinnen.“
Robert Arndt