29.10.2024, 23:09
US-Guard trifft entscheidenden Dreier
Der FC Bayern München hat in der EuroLeague den ersten Auswärtserfolg der Saison gefeiert. Bei Virtus Bologna setzten sich die Münchner mit 87:84 durch. Shabazz Napier gelang dabei der zweite Gamewinner innerhalb von 54 Stunden.
Fünf Sekunden vor dem Ende stieg Shabazz Napier bei 82:82 hoch und verwandelte eiskalt den Wurf zum Sieg. Zuvor hatte der Guard jede Menge Fahrkarten geschossen, am Ende war er wie in der BBL gegen Würzburg aber zur Stelle. Danach foulten die Bayern absichtlich und Matt Morgan traf versehentlich auch den zweiten Versuch.
Napier verbuchte 16 Punkte (4/10 FG) und sieben Assists, bester Scorer war erneut Carsen Edwards (26, 10/15), der jedoch sein drittes 30-Punkte-Spiel in Folge verpasste. Bester Mann der Bayern war aber Nick Weiler-Babb (14, 5/9, 7 Rebounds, 4 Steals), der leidenschaftlich verteidigte und in der Crunchtime ebenfalls einen wichtigen Dreier traf. Zweistellig scorten zudem Devin Booker (12) und Elias Harris (12), der am Ende noch cool seine beiden Freiwürfe zum Endstand traf. Ein letzter Verzweiflungswurf von Morgan klatschte nur auf den Ring.
Dabei ging es gar nicht gut für die Bayern los. Bologna dominierte am Brett und führte schnell zweistellig. Die Gäste brauchten eine Weile, nur Edwards war schon wieder in guter Form. Diesmal kamen die Münchner aber über ihre Verteidigung und hielten Bologna über acht Minuten ohne ein eigenes Field Goal.
Die Folge war ein 17:4-Lauf der Bayern, wobei die Münchner selbst einiges liegen ließen. Zur Pause hatte das Team von Coach Gordon Herbert nur zwei von 15 Dreiern getroffen, dafür fand Weiler-Babb Booker gleich zweimal per Alley Oop. Mit 40:33 ging es in die Kabinen, die Italiener kratzten im zweiten Viertel gerade einmal acht Pünktchen zusammen und wirkten schwer angeschlagen.
Stattdessen waren es fast ausschließlich Einzelaktionen vor Tornike Shengelia (21, 7/17) und Isaia Cordinier (18, 8/13, 5 Assists), die zu Punkten führten, während die Bayern in aller Ruhe ihren Stiefel herunterspielten und nach einem Edwards-Dreier (13 Punkte im Viertel) die höchste Führung des Abends innehatten (44:57, 25.). Es gab Herbert die Gelegenheit, die Minuten etwas zu verteilen, allerdings hatte dies zur Folge, dass Bologna vor dem Schlussabschnitt wieder auf 60:68 dran war.
Der Rhythmus der Bayern war dahin, stattdessen küsste Achille Polonara (13) mit einigen Hustle Plays die Gastgeber wach. Ein Dreier von Matt Morgan (17) glich die Partie wieder aus, Weiler-Babb beruhigte kurzzeitig die Nerven aus der Mitteldistanz. Es waren nach 3:15 Minuten im Viertel die ersten Punkte der Bayern im Viertel. Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide, die Führung wechselte hin und her.
Shengelia erzielte zwei Minuten vor Schluss die Führung und zog auf der Gegenseite das Offensiv-Foul gegen Edwards. Der Georgier wurde immer wieder mit Mismatches gefunden (zumeist Edwards) und nutzte das gnadenlos aus (82:79). Weiler-Babb glich jedoch mit ablaufender Uhr aus und dann kam der Auftritt von Napier, der zuvor bei 0/6 von draußen stand und fünf Sekunden vor dem Ende den Gamewinner versenkte.
Durch den Sieg steht die Herbert-Truppe nun bei 4-2 in der EuroLeague, das reicht für Platz fünf. Für die Bayern geht es schon am Freitag in der EuroLeague weiter, dann sind die Münchner in Lyon bei ASVEL zu Gast.
rar