13.09.2022, 19:16
Auftakt der Viertelfinals in Berlin
Die spanische Basketball-Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Europameisterschaft. Der dreimalige Titelträger setzte sich trotz eines komplizierten Starts gegen Finnland durch.
Von der Basketball-EM in Berlin berichtet Frederik Paulus
Spanien zog am Dienstagabend zum 17. Mal ins EM-Halbfinale ein und ist nur noch einen Sieg von der zehnten Endspiel-Teilnahme entfernt. Dabei hatten die Iberer zu Beginn ihres Viertelfinals große Probleme.
Die Finnen lieferten nämlich zunächst eine geschlossene Mannschaftsleistung ab, alleine elf Assists standen nach dem ersten Viertel zu Buche. Die Nordeuropäer kamen schnell und variantenreich zum Abschluss, agierten defensiv zudem konzentriert. Spanien, das mit dem Viertelfinal-Einzug einen neuen EM-Rekord aufgestellt hat, fand gegen Markkanen und Co. keine Mittel und lag schon früh zweistellig zurück. Highlight: Der Buzzer-Beater von Mikael Jantunen zum 30:19-Stand nach dem ersten Viertel, der die zu diesem Zeitpunkt noch halb gefüllte Berliner Arena (offiziell 7935 Besucher) zum Kochen brachte. Spanien hatte damit zum ersten Mal überhaupt bei einer EM 30 Punkte im ersten Abschnitt kassiert.
Das Bild setzte sich im zweiten Viertel fort: die Finnen spielten geschlossen und uneigennützig, zudem mit dem nötigen Glück. Der vermeintliche Underdog verzeichnete zur Pause eine Feldwurfquote von 63 Prozent (Spanien: 43 Prozent), die Dreierquote lag bei 54 Prozent (19 Prozent). Das Ergebnis: eine eigentlich sogar noch zu knappe 52:43 Führung. Für Finnland die meisten Punkte zu diesem Zeitpunkt bei einer EM - für Spanien die meisten kassierten nach zwei Spielabschnitten.
Spanien kam mit einem 8:1-Lauf aus der Halbzeit, die Finnlands Coach Lassi Tuovi mit einer Auszeit unterbrach. Es half nur bedingt. Von Lorenzo Brown in Szene gesetzt, markierte Willy Hernangomez nach etwas mehr als fünf Minuten Spielzeit den 57:57-Ausgleich. Kurz darauf brachte Joel Parra den amtierenden Weltmeister in Führung. Die Hernangomez-Brüder sowie der 37-jährige Routinier Rudy Fernandez führten die Spanier nun an, die kurz vor Ende des dritten Viertels ihre höchste Führung verbuchten (73:65).
Mit 73:67 ging es in den Schlussabschnitt. Spaniens Druck nahm jetzt zu, was den Finnen Probleme bereitete. Angeführt von Willy Hernangomez (insgesamt mit 27 Punkten bester Werfer), dem nun brandgefährlichen Fernandez und Point Guard Lorenzo Brown setzte sich Spanien weniger als zwei Minuten vor dem Ende auf elf Punkte ab - zu viel für die tapferen Finnen, bei denen am Ende auch Superstar Markkanen nichts mehr ausrichten konnte. Das Endergebnis zugunsten La Roja lautete 100:90.
Spanien trifft im Halbfinale, das am Freitag in Berlin stattfindet, auf den Sieger der Partie zwischen den favorisierten Griechen und Deutschland.