20.08.2022, 20:16
Serbien gewinnt Supercup in Hamburg
Deutschland bekam im Supercup-Finale von Serbien die eigenen Grenzen aufgezeigt. Das DBB-Team konnte nur bedingt mithalten und kassierte beim am Ende deutlichen 56:83 einen Dämpfer vor der EM.
Ohne Spielmacher Schröder musste Deutschland das Supercup-Finale gegen Serbien bestreiten. Das Team von Trainer Svetislav Pesic erwischte vor stimmungsvoller Kulisse den klar besseren Start, führt rasch mit 8:0, ehe Maodo Lo mit einem erfolgreichen Dreipunktwurf erstmals für die DBB-Auswahl scorte.
Bei den Serben, die mit NBA-MVP Nikola Jokic und Euroleague-MVB Vasa Micic in der Starting Five starteten, lief es rund, vor allem von draußen trafen sie gut. Nachdem vier von vier Dreiern ihr Ziel gefunden hatte, nahm Bundestrainer Gordon Herbert beim Stand von 18:7 seine erste Auszeit.
Es half nicht viel, Deutschland rannte hinterher, hatte vor allem mit Jokic, der nach sieben Minuten schon zweistellig gepunktet hatte, große Probleme. Nach dem ersten Viertel stand es 13:24 aus deutscher Sicht. Doch es sollte besser werden: Angeführt von Andreas Obst, der mit zwei schnellen Dreiern seine Farben wieder näher brachte. So wirklich zünden wollte die deutsche Offensive aber nicht. Bezeichnend, gerade Lo und Franz Wagner agierten unauffällig.
Es entwickelte sich ein physisch anspruchsvolles Spiel, in dem die Serben mit hohen Wurfquoten (Ausnahme Vanja Marinkovic 0/4) und ganz wenigen Fehlern glänzten. Wenig überraschend blieben die "Adler" vorne, so richtig absetzen konnten sie sich allerdings auch nicht und gingen daher lediglich mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung (38:31) in die Halbzeit.
"Wir haben zu viele Punkte zugelassen, da müssen wir cleverer werden", sagte Johannes Thiemann bei "MagentaSport" und forderte: "Wir müssen das besser machen." So war der Plan, doch dieser wurde nicht ausgeführt. Vielmehr spielten die Serben clever, während die immer müder werdende deutsche Mannschaft mehr und mehr ins Hintertreffen geriet. Zum Ende des dritten Viertels führte der EM-Mitfavorit deutlich mit 41:65.
Die Entscheidung war da schon gefallen, beim DBB-Team war die Luft raus, auch wenn Nick Weiler-Babb bei seinem Debüt für die Nationalmannschaft noch für die ein oder andere spektakuläre Szene sorgte. Unter dem Strich war an diesem Abend gegen Serbien, das vor allem unter dem Korb mindestens zwei Klassen besser war, nichts zu machen - und dennoch könnte das Spiel eine wichtige Lehre für das deutsche Team gewesen sein, wurden doch die eigenen Schwächen schonungslos vor Augen geführt.
"Wir wussten, dass wir gegen ein sehr talentiertes und gutes Spiel antreten werden. Das zweite Viertel war gut, aber das konnten wir nicht ins dritte mitnehmen. Dennoch war die Niederlage eine gute Lektion für uns", sagte Herbert nach dem Spiel.
Daran gilt es nun zu arbeiten, um bei der EM besser zu sein und dann Teams wie Serbien, Frankreich, Slowenien oder Griechenland Paroli bieten zu können, was ja das Ziel des DBB-Teams ist, wie Thiemann auch schon sagte: "Das sind die Teams, die wir schlagen müssen, wenn wir oben mitspielen wollen." In Hamburg reichte es nicht. Serbien gewann vor 6378 Zuschauern schlussendlich souverän mit 83:56 (38:31) und holte nach 2001 und 2002 (damals als Serbien-Montenegro) und 2017 den Supercup damit bereits zum dritten Mal.
Jokic war mit 22 Punkten erwartungsgemäß Topscorer der Partie, Micic kam auf 14 und Nikola Milutinov auf 13. Auf deutscher Seite punktete lediglich Obst zweistellig, er kam auf zwölf Zähler.
drm