06.11.2024, 22:18
Personelle Unterbesetzung spürbar
Mit einem knappen 105:100 muss sich ein personell geschwächtes ratiopharm Ulm nach Verlängerung Buducnost Voli Podgorica geschlagen geben. Durch die Niederlage gegen den Rekordmeister Montenegros verpassten es die Ulmer den vierten Sieg in Folge zu feiern und den Anschluss an die Spitze in Gruppe A zu halten.
Personell geschwächt - ohne die wichtigen Ben Saraf, Tommy Klepeisz und Nicolas Bretzel - startete Ulm in eine Partie. Mit hoher Einsatzbereitschaft und Justinian Jessup als offensivem Anker gelang es den Gästen, das Spiel lange offen zu halten. Doch am Ende reichten selbst Jessups 25 Punkte (9/15 FG) und eine starke Aufholjagd nicht aus, um das Spiel zu drehen. Ein letzter Dreier von Yogi Ferrell in der Verlängerung besiegelte die Niederlage.
Ulm kam trotz der Ausfälle gut in die Partie und hielt im ersten Viertel tapfer dagegen. Die Hausherren aus Podgorica setzten jedoch früh ein Statement und trafen aus der Zone besonders effizient: 7 von 8 Würfen fanden ihr Ziel. Ein Dreier der Montenegriner kurz vor Schluss brachte ihnen die knappe 25:22-Führung, auch wenn Jessup fast im Gegenzug noch den Ausgleich geschafft hätte - sein Wurf verließ jedoch haarscharf nach Ablauf der Spieluhr seine Hand. Der knappe Rückstand spiegelte die ausgeglichene Leistung wider, in der Ulm zwar defensiv Schwächen offenbarte, aber im Kollektiv mit 8 Assists gut zusammenarbeitete.
Auch im zweiten Viertel blieb das Spiel eng. Beide Teams hatten defensiv Mühe, was zu hohen Trefferquoten führte. Jessup glänzte erneut und hielt Ulm mit seinen insgesamt 13 Punkten in der ersten Hälfte im Spiel. Dennoch ließ die Defensive der Gäste zu viel zu, sodass Podgorica zur Halbzeit mit 44:42 knapp in Führung lag. Die Ulmer Offensivleistung war solide, doch es fehlte an einem echten Rhythmus.
Im dritten Viertel verlor Ulm ein wenig den Anschluss, als die Gastgeber ihre Führung auf 70:62 ausbauten. Besonders Yogi Ferrell (17 Punkte, 6/9 FG) setzte dem Viertel mit einem Dreier per Buzzer Beater den Schlusspunkt. Während die Hausherren ihre besten Phasen hatten, fehlte Ulm in der Offense die nötige Konsequenz und die Defensive konnte die Hausherren nicht ausreichend unter Druck setzen. So baute Podgorica die Führung auf acht Punkte aus, und Ulm stand vor einem schwierigen Schlussviertel.
Dieses begann mit einem Paukenschlag: Die Montenegriner starteten einen 19:2-Lauf und setzten sich zwischenzeitlich zweistellig ab. Doch Ulm weigerte sich, aufzugeben. Mit einem Wechsel in der Verteidigungsintensität und einem 12:2-Lauf kamen die Ulmer wieder heran, angeführt von Noa Essengue (21, 6/10 FG), der einen Dunk und zwei Freiwürfe traf. Isaiah Roby (11 Punkte) brachte Ulm mit einem Dreier sogar kurzzeitig in Führung. Die Schlussphase gestaltete sich dramatisch: 17 Sekunden vor dem Ende stand es 88:88. Karim Jallows (8, 6 Rebounds) letzter Dreierversuch verfehlte jedoch das Ziel, und die Partie ging in die Verlängerung.
In der Verlängerung entwickelte sich ein wahrer Nervenkampf. Alfonso Plummer (8 Punkte) traf in der letzten Minute einen Dreier zur 100:97-Führung für Ulm, doch Fletcher Magee (23, 9/12 FG) antwortete postwendend und sorgte für das 100:100. Dann, nur 10 Sekunden vor dem Ende, war es wieder Yogi Ferrell, der mit einem weiteren Dreier Podgorica auf die Siegerstraße brachte. Ulms letzter Versuch von Plummer scheiterte und die Gäste mussten sich nach einem harten Kampf geschlagen geben. Die Niederlage bringt Ulm nun auf eine Bilanz von 4 Siegen und 3 Niederlagen nach sieben Spielen.
Es geht weiter Schlag auf Schlag für die Ulmer: Bereits am Samstag (18.30 Uhr, LIVE bei Dyn) geht es in der BBL in der Hauptstadt gegen Alba Berlin weiter und am Mittwoch darauf (19 Uhr) empfangen die Spatzen Bahcesehir Koleji SK im Eurocup.
kon