20.12.2024, 22:05
Hermannsson-Turnover kostspielig
Alba Berlin hat am 17. Spieltag der EuroLeague einen kleiner Coup verpasst. Bei Titelanwärter Olympiakos Piräus führten die Berliner noch in der Schlussphase, am Ende setzte sich Piräus doch noch mit 90:85 durch. Martin Hermannsson wurde dabei zur tragischen Figur.
Der vierte Sieg in dieser Saison war möglich, am Ende standen die Berliner aber doch wieder mit leeren Händen da. Ein Turnover von Martin Hermannsson (6 Punkte, 8 Assists) bescherte Olympiakos in einer engen Schlussphase wieder die Führung, kurz darauf vergab der Isländer einen offenen Dreier. Dennoch schlug sich Alba wacker, Matt Thomas (19, 7/10 FG), Trevion Williams (13) und Yanni Wetzell (13) punkteten alle zweistellig. Piräus konnte sich auf seine Stars Evan Fournier (23, 7/16) und Sasha Vezenkov (17) verlassen, dazu machte Moustapha Fall (18, 9/9) ein bärenstarkes Spiel.
Im Vergleich zum Spiel gegen Kaunas war bei Alba sofort eine Steigerung spürbar. Zwar kamen die Gastgeber oft zu leicht zu Punkten, doch die Berliner zeigten sich vor allem offensiv verbessert. Thomas hatte sofort seinen Rhythmus gefunden, dazu gab Hermannsson dem Team von der Bank kommend Stabilität.
Nach einem 19:26-Viertel aus Sicht der Gäste gelang danach ein 9:0-Lauf, der Alba vollends im Spiel anmeldete. Williams hatte gute Momente, gleiches galt für Wetzell. Probleme hatten die Berliner aber mit Fall. Der Center verwandelte in der ersten Halbzeit alle seine fünf Würfe und setzte seine Mitspieler zweimal wie aus dem Lehrbuch für Dunks ein. Dennoch führte Olympiakos zur Pause nur mit 44:41.
Auf Fall hatten die Berliner auch nach dem Wechsel keine Antwort, dazu meldete sich Vezenkov mit einem Dreier und einem And-1 im Spiel an. Alba ließ zumindest nicht abreißen und beendete das Viertel durch Wetzell und einen Leger von Louis Olinde zumindest positiv. Bei 69:62 vor dem Schlussabschnitt war die Überraschung zumindest noch möglich.
Und tatsächlich: Durch Dreier von Williams und Ziga Samar verkürzten die Gäste sogar auf 74:72 und wenig später brachte Samar Alba von draußen sogar in Führung. Es ging nun hin und her, Piräus wirkte nervös, erst recht, als Elias Rapieque per Putback 90 Sekunden vor Schluss auf 85:82 stellte. Piräus suchte Fournier und der scorte zweimal in Folge, nachdem Hermannsson ein folgenschwerer Turnover unterlief. Wenig später vergab der Isländer von draußen die erneute Führung. Nach Freiwürfen von Vezenkov hatte David McCormack eine letzte Chance, doch auch er traf nicht.
Für Alba geht es schon ab Sonntag weiter, dann sind die Berliner beim BBL-Schlusslicht Göttingen zu Gast (ab 15 Uhr live bei Dyn).
rar