12.07.2024, 23:28
Frankreich wird die Nummer 9 von Tony Parker nicht mehr vergeben
In Lyon testeten Serbien und Frankreich gegeneinander - beide Teams boten ihre Starpower auf und hielten sich auch nicht zurück. Am Ende sprang ein unterhaltsames Spiel heraus, dass der Vizeweltmeister 79:67 gewann.
"Vielleicht mit Ausnahme von Japan und Südsudan werden alle Mannschaften in Paris um eine Medaille spielen", sagte unlängst Serbiens Nationaltrainer Svetislav Pesic mit Blick auf die enorme Qualität der teilnehmenden Teams bei den Olympischen Spielen in Paris. Diese Qualität zeigte sich dann auch gleich im Testspiel zwischen Serbien und Frankreich, bei dem Frankreich zunächst zu Ehren des legendären Tony Parker das Trikot mit seiner Nummer 9 in den "Ruhestand" versetzte.
Vor den Augen von Parker zeigte sich beim Vize-Weltmeister, der ohne die angeschlagenen Nikola Jovic und Dejan Davidovac nach Lyon gekommen war, Nikola Jokic bestens aufgelegt. Der NBA-Superstar agierte in der ersten Hälfte spielfreudig und glänzte zur Halbzeit mit 17 Punkten und neun Rebounds.
Der Vizeweltmeister führte zur Pause mit 45:32, was vor allem einer bärenstarken Phase im zweiten Viertel geschuldet war, als Serbien einen 19:0-Lauf hatte. Die Franzosen, bei denen sowohl Victor Wembanyama als auch Rudy Gobert spielten, hatten große Probleme, allerdings steigerte sich die Equipe Tricolore in einem sehr umkämpften und hochintensiven dritten Viertel - und verkürzte den Rückstand auch dank aggressiver Verteidigung und etwas Schiedsrichterglück zum Start des Schlussabschnitts auf acht Punkte (52:60)
Für beide Mannschaften war es ein echter Härtetest - mit wichtigen Erkentnissen: Serbien um die Big Men Jokic und Nikola Milutinov zeigte, dass man offensiv für jeden eine Gefahr ist, vor allem, wenn Jokic und Guard Bogdan Bogdanovic auf dem Platz stehen. Pesic dürfte zudem gefallen haben, wie seine Schützlinge eine ganz enge Schlussphase, die sie ohne Jokic (5. Foul) bestreiten mussten, begingen. Vasa Micic und Bogdanovic zogen mit wichtigen Dreiern den Franzosen den Zahn. Serbien setzte sich schließlich 79:67 durch und tankte ordentlich Selbstvertrauen.
Auch zeigten die Adler, dass man das unfassbar gefährliche französische Duo Wemby/Gobert zumindest einschränken kann. Allerdings erprobte Frankreichs Coach Vincent Collet auch, wie es läuft, wenn Wembanyama und Gobert nicht gemeinsam spielen, sondern wie sie mit Guerschon Yabusele oder Mathias Lessort harmonieren - da brach der Testspielcharakter dann doch noch etwas durch. Zudem zeigten die Franzosen, dass sie über Comeback-Qualitäten verfügen, kamen sie doch nach großem Rückstand und fiesem Leistungsloch dank einer starken Defensive ins Match zurück. Darauf lässt sich aufbauen.
Jokic war mit 20 Punkten und 12 Rebounds der prägende Spieler, Bogdanovic kam auf 15 Zähler. Bei den Franzosen stach Wembanyama mit 14 Punkten und 10 Rebounds heraus, 12 Zähler steuerte Yabusele bei.
drm