02.08.2024, 22:57
Viertelfinal-Gegner ist noch unbekannt
Deutschland hat beim olympischen Basketball-Turnier der Männer ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Im Spiel um den Gruppensieg setzte sich das Team von Bundestrainer Gordon Herbert deutlich mit 85:71 durch.
Somit werden die Deutschen als einer der zwei besten Gruppensieger ins Viertelfinale einziehen und dort einen vermeintlich leichteren Gegner (einen der zwei besten Gruppendritten) bekommen. Wer das sein wird, entscheidet sich erst morgen. Frankreich war wie Deutschland ebenfalls auf der Partie bereits für die K.-o.-Runde qualifiziert.
Deutschland machte derweil sein vermutlich bestes Spiel dieser Gruppenphase. Dennis Schröder verbuchte 26 Punkte (10/17 FG) und 9 Assists, während Franz Wagner (26 Punkte, 8/15 FG) auf die gleiche Ausbeute kam. Kein anderer Akteur scorte zweistellig, dennoch war es eine geschlossene Mannschaftsleistung der DBB-Auswahl, die Frankreichs Individualisten deutlich in den Schatten stellten.
Das französische Mega-Talent Victor Wembanyama (14, 5/11, 12 Rebounds) war lange überhaupt kein Faktor, während Rudy Gobert defensiv hier und da lichte Momente hatte, offensiv aber kaum etwas anbieten konnte. Das galt im Prinzip für das gesamte Team, das gerade einmal 45 Prozent aus dem Feld traf und 11 Ballverluste fabrizierte.
"Die erste Halbzeit war grandios", lobte Bundestrainer Gordon Herbert nach der Partie bei Eurosport. "Wir haben toll verteidigt und unsere Würfe getroffen."
Es war ein munterer Auftakt von beiden Seiten mit leichten Vorteilen für die Gäste. Schröder und Franz Wagner besorgten die ersten 18 Zähler der Deutschen, nur Gobert konnte Deutschland mit Blocks am Ring stoppen. Die Bank der DBB-Auswahl brachte noch einmal Schwung, Isaac Bonga versenkte mit der Sirene einen Eckendreier für die bis dahin höchste deutsche Führung (24:18), Wembanyama war noch ohne einen einzigen Punkt.
Dieser räumte zwar wenig später Franz ab, doch Bruder Moritz revanchierte sich umgehend, indem er das "Alien" isolierte und zwei Freiwürfe bekam. Frankreichs Offense war dagegen nicht mehr existent, Deutschland übte gewaltigen Druck aus und kam so zu leichten Transition-Punkten.
Ein Dreier von Schröder über die Arme von Gobert erhöhte auf +14, es folgten weitere Triples von Franz Wagner und Schröder, selbst Johannes Voigtmann kam zur Dreier-Party (7/13 in Halbzeit eins als Team). Frankreich sammelte dagegen nur magere 9 Zähler (3/11 FG) im Abschnitt ein, Deutschland führte zur Pause mit +21.
Frankreich reagierte und brachte Matthias Lessort für Gobert. Der Panathinaikos-Center brachte mehr Einsatz, an der deutschen Dominanz änderte dies aber nichts. Die Franzosen trafen jetzt durch Evan Fournier, Wemby und Nicolas Batum zwar ein paar Dreier, doch der Rückstand wurde kaum kleiner. Schröder fand beständig Lücken und schloss einige Male gegen Lessort erfolgreich ab. Und dann war da noch Franz Wagner: Erst vernaschte der Forward Batum, um schließlich spektakulär über Lessort zu dunken. So hatten die Deutschen den Vorsprung in diesem Viertel sogar noch etwas ausgebaut (69:46).
Die Franzosen kamen aber noch einmal. Isaia Cordiner (10) befeuerte mit zwei Dunks einen 11:0-Lauf, doch ein Dreier von Bonga ließ das französische Publikum kurzzeitig verstummen. Weitere erfolgreiche Distanzwürfe von Voigtmann und Daniel Theis brachten weitere Entlastung und nahmen dem französischen Comeback den Wind aus den Segeln.
Damit ist für Deutschland die Gruppenphase in Lille beendet, nun reist die DBB-Auswahl nach Paris für die K.-o.-Runde. Das Viertelfinale findet am Dienstag statt, eine genaue Terminierung gibt es noch nicht.
rar