Euroleague

Die Mailänder legten von Beginn an ein hohes Tempo vor. Dank starker Leistungen von Nikola Mirotic und Shavon Shields führten die Gastgeber zur Halbzeit mit 49:31. Auch nach der Pause sah alles nach einem klaren Sieg für die Italiener aus, als der Vorsprung auf 60:33 anwuchs. Zalgiris wirkte lange Zeit ideenlos und überfordert, während die Italiener scheinbar problemlos einen dominanten Sieg anstrebten.

Zalgiris Kaunas erwacht

Doch im letzten Viertel wendete sich das Blatt auf dramatische Art und Weise: Angeführt von Dovydas Giedraitis (21 Punkte, 8/11 FG) und dem Ex-Münchner Sylvain Francisco (17, 6 Assists) starteten die Litauer eine sensationelle Aufholjagd, wie man sie so nur selten sieht. Innerhalb weniger Minuten schrumpfte der Rückstand auf nur drei Punkte, und Zalgiris war plötzlich wieder im Spiel. Mailand verlor zunehmend die Kontrolle, während die Litauer mit neuem Selbstvertrauen spielten.

Zweitgrößtes Comeback der EuroLeague: Zalgiris Kaunas schreibt Geschichte

Mit einem 37:16-Lauf im letzten Viertel gelang es dem Team von Trainer Andrea Trinchieri schließlich, das Spiel zu drehen. Francisco erzielte einen wichtigen Korb in der Crunchtime und musste kurz darauf verletzt ausgewechselt werden, doch auch seine Mitspieler blieben cool. Arnas Butkevicius sorgte für die Führung und Giedraitis machte dank seiner Freiwürfe den 85:82-Sieg perfekt. Bei den Mailändern war Nikola Mirotic mit 17 Punkten bester Werfer, er steuerte außerdem elf Rebounds bei. Für Kaunas war es der dritte Sieg in der laufenden EuroLeague-Saison. Mailand verlor bereits das dritte Spiel.

Übrigens: Zalgiris verpasste nur knapp den Rekord für das größte Comeback in der EuroLeague-Geschichte, der von Asseco Prokom Gdynia (Polen) gegen Montepaschi Siena (Italien) in der Saison 2012/13 aufgestellt wurde.