03.07.2022, 20:33
Abschluss des ersten Teils der WM-Qualifikation
Er ist zurück. Dennis Schröder zeigt beim knappen Sieg gegen Polen eine herausragende Basketball-Performance. Mit gutem Gefühl und noch besserer Ausgangslage geht das Nationalteam nun in die kurze Pause vor der heißen Phase des Jahres.
Die deutschen Basketballer um den furios aufspielenden Dennis Schröder können sich mit einem guten Gefühl und besten Aussichten auf eine WM-Teilnahme 2023 in die kurze Sommerpause verabschieden. Am Sonntag besiegte das Nationalteam von Bundestrainer Gordon Herbert Polen mit 93:83 (40:36) und fuhr damit den fünften Qualifikationserfolg in Serie ein. NBA-Profi Schröder steuerte vor 6539 Zuschauern in Bremen 38 Punkte bei und war der herausragende Mann auf dem Parkett. Vor der Partie war Schröder für 50 Länderspiele ausgezeichnet worden - so viele Punkte hatte er im Nationaltrikot zuvor nie erzielt.
"Im Endeffekt will ich einfach nur das Spiel gewinnen. Da ist es egal, ob ich jetzt 30, 40 Punkte mache. Zum Glück haben wir das Spiel am Ende gewonnen", sagte Schröder bei Magenta.
Deutschland ist mit der Bilanz von fünf Siegen und einer Niederlage deutlicher Sieger der Qualifikationsgruppe D. Bevor es im August mit dem Supercup und der zweiten Phase der Vorausscheidung für das Turnier in Japan, Indonesien und auf den Philippinen weitergeht, können Schröder und Co. ein wenig durchschnaufen. Höhepunkt des Jahres ist dann die Heim-EM, bei der vom 1. bis 18. September in Köln und Berlin gespielt wird.
Im heißen Basketball-Sommer wird es für die dann stark veränderte Nationalmannschaft auch zu mindestens zwei Duellen mit Europameister Slowenien und NBA-Star Luka Doncic kommen. Zunächst steht laut Ansetzung des Weltverbandes Fiba am 28. August in München das direkte Duell in der WM-Qualifikation an - bei der EM treffen die beiden Mitfavoriten mit reichlich NBA-Power dann in Köln schon wieder aufeinander.
Gegen die Polen tat sich das Herbert-Team - wie schon im Hinspiel - schwer. Der 28 Jahre alte Schröder verfehlte am Anfang noch mehrere Dreipunktewürfe und fand erst im zweiten Viertel zu seinem gewohnten Rhythmus. "Er hat einzigartiges Talent, das wissen wir. Er kommt mit einer guten Einstellung und führt auch neben dem Feld. Er tut unser Gruppe zweifellos gut", hatte Herbert vor der Partie bei Magentasport gesagt. Zur Pause waren es bereits 18 Punkte. Und am Ende bewies der Profi erst seine außergewöhnliche Klasse.
Das Reise-Chaos vom Freitag, bei dem die Basketballer von Flug auf Zug auf Bus umsteigen mussten, war dem Team ordentlich anzumerken. "Wir hatten nur ein Training", sagte Herbert. Deutschland erspielte sich zwar mehr Wurfgelegenheiten, wirkte aber immer wieder unkonzentriert. Bis zur Halbzeit konnte sich kein Team richtig absetzen, es ging hin und her.
So blieb es auch nach dem Wechsel. Die favorisierten Gastgeber bekamen anders als vor drei Tagen beim deutlichen Sieg in Estland keine echte Kontrolle über die Partie. Im Schlussviertel attackierte Schröder dann immer wieder den Korb und rettete dem deutschen Team mit einer spektakulären Aufholjagd den Sieg. Ein Dreier von Johannes Voigtmann in der letzten Minute sorgte für die Entscheidung.
dpa