09.11.2024, 20:55
Nächster Verletzungsschock
Alba Berlin meldet sich zurück: Nach dem miserablen Saisonstart haben die Hauptstädter einen 96:88-Achtungserfolg gegen Tabellenführer ratiopharm Ulm eingefahren. Die Berliner müssen aber um McDowell-White bangen, der vom Feld humpelte.
Nach vier Niederlagen in Folge befreiten sich die Albatrosse mit dem Heimsieg etwas aus dem Tabellenkeller. Die Berliner, weiterhin sehr von Verletzungen geplagt, starteten überraschend stark in das Spiel und setzten Ulm von Beginn an zu. Nach knapp fünf Minuten führten sie mit 15:8 und demonstrierten dabei eine tolle Energie in der Offensive und Defensive. Vor allem die Fastbreaks der Albatrosse waren auffällig, während Ulm in den ersten Minuten etwas überrumpelt wirkte. Doch die Spatzen zeigten sich schnell von der Anfangsphase erholt. Eine Auszeit des Tabellenführers zeigte Wirkung und die Ulmer kämpften sich zurück. Das erste Viertel endete schließlich mit einem 22:22-Unentschieden.
Im zweiten Viertel blieb es eng und hochklassig. Alba ging immer wieder leicht in Führung, doch Ulm blieb dran. Trevion Williams, der zum ersten Mal gegen sein Ex-Team aus Ulm spielte, zeigte sich von seiner besten Seite und war der Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Mit bereits 13 Punkten und 8 Assists zur Pause war er maßgeblich am 47:44-Halbzeitstand beteiligt.
Auf Seiten von Alba lief vieles über das Team, das mit insgesamt 26 Assists eine starke Leistung ablieferte. Die Berliner zeigten sich als geschlossene Mannschaft, während Ulm im Wurfverhalten (bis dahin nur 4/17 von der Dreipunktlinie) nicht ganz in Fahrt kam - vor allem der zuletzt starke Justinian Jessup blieb mit 0/5 aus der Distanz weit unter seinen Möglichkeiten.
Das dritte Viertel war geprägt von intensiven Zweikämpfen und hitzigen Momenten. Karim Jallow (11 Punkte, 5 Rebounds), der bereits zum Ende der ersten Halbzeit nach einem Wortgefecht mit den Berlinern für Aufregung gesorgt hatte (technisches Foul), musste nach einem unsportlichen Foul gegen Tim Schneider vom Parkett. Doch auch nach der Disqualifikation von Jallow blieb das Spiel umkämpft. Jessup (16, 8 Rebounds, 5 Assists) fand nun endlich seinen Rhythmus und traf mehrere wichtige Dreier, was Ulm zur knappen 71:69-Führung am Ende des dritten Viertels verhalf.
Im letzten Viertel wurde es richtig dramatisch: Alba baute einen kleinen Vorsprung aus, doch Ulm gab sich nicht geschlagen. Besonders Jonas Mattisseck (20 Punkte, 6 getroffene Dreier) war es, der mit einem schwierigen Dreier in den Schlusssekunden den Ausgleich zum 82:82 erzielte. Doch dann kam die Schrecksekunde für Alba: Will McDowell-White knickte bei einem Layup-Versuch um und musste mit einer Verletzung vom Feld getragen werden. Doch auch ohne ihn behielten die Berliner die Nerven. Trevion Williams (Topscorer mit einem Double-Double: 23 Punkte, 11 Rebounds, 9/12 FG) traf wichtige Würfe, und Louis Olinde (12, 5/6 FG) steuerte einen entscheidenden Dreier bei. Alba zog 30 Sekunden vor Schluss auf 94:88 davon.
Die letzten Sekunden waren von kontroversen Szenen geprägt. Ulm verkürzte zunächst auf 90:94, doch nach einem Goaltending-Check wurde der Versuch von Nelson Weidemann zurückgenommen, was die Ulmer zurückwarf und Alba schließlich den 96:88-Sieg sicherte.
Für die Berliner gilt es, den Schwung in die kommende Woche mitzunehmen, wenn der nächste Doppelspieltag in der EuroLeague wartet: Zunächst ist am Dienstag (20 Uhr) EA7 Emporio Armani Mailand zu Gast, bevor es zum Duell mit dem FC Bayern am Donnerstag (20.30 Uhr) kommt. Auch Ulm ist international gefordert: Am Mittwoch (19 Uhr) empfangen die Spatzen den Spitzenreiter der Gruppe B, Bahcesehir Koleji SK.
kon