22.01.2025, 14:42
Hawks, Hornets, Heat, Magic, Wizards im Check
Die Trade-Deadline am 6. Februar rückt immer näher. Daher werfen wir einen Blick auf die aktuelle Ausgangslage bei den fünf Mannschaften der Southeast-Division: Orlando Magic, Miami Heat, Atlanta Hawks, Charlotte Hornets und Washington Wizards.
Die Hawks stecken in einer interessanten Situation. Noch im Sommer gab es zahlreiche Gerüchte um einen Trade von Superstar Trae Young, nun mischen die Hawks nach Jahren im Mittelmaß etwas überraschend wieder voll um die Playoff-Plätze mit. Auffällig: Die Hawks sind nach Jahren katastrophaler Defense im Liga-Mittelmaß angekommen und scheinen vor allem dank Verteidigungs-Spezialist Daniels einen besseren Mix gefunden zu haben.
Doch für wie lange? Außer Young kassiert kein Spieler mehr als 22 Millionen Dollar pro Jahr, sodass Atlanta diverse Trade-Chips zur Verfügung hat. Clint Capela, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, wird seit Jahre als Kandidat gehandelt. Es bleibt die Frage, ob es ernsthaftes Interesse am Schweizer Center gibt, dessen beste Tage wohl bereits hinter ihm liegen.
Jahr | Von | Anmerkung |
---|---|---|
2025 | Lakers | Kein Schutz |
2025 | Kings | 1-12 geschützt |
2026 | Eigener Pick | SAC hält Tausch-Recht |
2027 | Pelicans | ATL bekommt schlechtesten Pick (NOP/MIL/ATL) |
2028 | Eigener Pick | - |
2029 | Eigener Pick | - |
2030 | Eigener Pick | - |
2031 | Eigener Pick | - |
Mit Onyeka Okongwu haben die Hawks ohnehin schon seit Jahren dessen legitimen Nachfolger im eigenen Kader, sodass für Larry Nance Jr. kaum Spielzeit herausspringt. Der verletzungsanfällige Center hat durchaus Qualitäten, diverse Teams könnten noch einen Backup-Center gebrauchen. Auch Shooting Guard Bogdan Bogdanovic war zuletzt in Trade-Gerüchten zu finden.
Auf dem Feld könnte der Serbe aber helfen, wenn er denn fit ist. Das war in diesem Jahr zu selten der Fall. Die Richtung in Atlanta bleibt dennoch etwas unklar. In dieser Zusammensetzung sind die Hawks maximal ein niedriger Seed in den Playoffs, vermutlich zu wenig für die Ansprüche in Georgia. Ein Backup für Young wäre wünschenswert, auf dem Flügel spielen De’Andre Hunter und Jalen Johnson so gut wie nie zuvor. Dazu bleibt die Hoffnung, dass Top-Pick Zaccharie Risacher bald den nächsten Sprung macht.
Es kann deswegen in beide Richtungen gehen, zumindest ist die Situation scheinbar nicht mehr so verfahren wie noch vor ein, zwei Jahren. Für einen Superstar-Trade kommt Atlanta eher nicht in Frage, doch kleinere Moves, die Verbesserungen bringen, sind nicht auszuschließen.
In Charlotte ist die Situation dagegen klarer, der Trade von Nick Richards war ein weiteres Indiz dafür. Die Hornets werden in dieser Saison tanken, um neben die Eckpfeiler LaMelo Ball, Brandon Miller und Mark Williams weiteres Talent zu versammeln. Mit den Trades von Terry Rozier und P.J. Washington wurde die Pick-Schatulle im vergangenen Jahr bereits ein wenig gefüllt.
Jahr | Von | Anmerkung |
---|---|---|
2025 | Eigener | 1-14 geschützt, ansonsten SAS |
2026 | Eigener | - |
2027 | Eigener | - |
2027 | Mavericks | 1-2 geschützt |
2027 | Heat | 1-14 geschützt |
2028 | Eigener | - |
2029 | Eigener | - |
2030 | Eigener | - |
2031 | Eigener | - |
Viel mehr dürfte es jedoch nicht werden, da Charlotte nur wenige Spieler in den eigenen Reihen hat, die auch für Contender interessant sind. Am ehesten sind das womöglich Cody Martin und Vasilije Micic, wobei Martin im Gegensatz zu seinem Zwillingsbruder Caleb mit Ausnahme einer Saison nie mehr als 33 Prozent aus der Distanz getroffen hat.
Es ist also fraglich, ob in der Queen City noch viel passiert. Wenn überhaupt werden die Hornets noch ein bisschen Geld für Picks aufnehmen, am Team selbst dürfte sich kaum etwas ändern.
Am South Beach dreht sich weiter alles um Jimmy Butler, der nach seiner Suspendierung zwar wieder spielt, doch zu retten scheint diese Beziehung nicht mehr zu sein. Der Forward hält für das kommende Jahr noch eine Spieler-Option über 52,8 Millionen Dollar, er selbst betonte, dass er diese nicht ziehen wolle.
Oder womöglich doch? Sollte es keinen Deal zur Trade Deadline geben, beschränkt dies Butlers Optionen. Außer Brooklyn gibt es im Sommer keine Capspace-Teams, sodass es auch dann einen komplizierten Sign-and-Trade-Deal geben müsste. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders.
Jahr | Von | Bemerkung |
---|---|---|
2025 | Eigener | 1-14 geschützt, 2026 nach OKC |
2026 | Eigener | Wenn 2025 nach OKC geht |
2027 | Eigener | 1-14 geschützt |
2028 | Eigener | - |
2029 | Eigener | - |
2030 | Eigener | - |
2031 | Eigener | - |
Präsident Pat Riley betonte zuletzt, dass Miami in diesem Jahr voll angreifen will. Tanking gibt es bei den Heat sowieso nicht. Entsprechend werden die Heat auch Spieler verlangen, um als Team weiter konkurrenzfähig zu sein. An Suns-Guard Bradley Beal scheint es kein Interesse zu geben, ein Deal mit Phoenix wird es wohl so nur mit drei oder weiteren Franchises geben.
Echte andere Trade-Kandidaten gibt es nicht, Spieler wie Terry Rozier oder Duncan Robinson sind wegen ihrere Verträge für kaum jemanden interessant.
Seit dem Draft von Franz Wagner haben die Magic die Füße still gehalten und lediglich zwei kleinere Trades gemacht, die kaum der Rede wert sind. Vieles spricht dafür, dass dies auch in diesem Jahr so sein wird. Derzeit torpedieren zahlreiche Verletzungen die Saison, dennoch hat Orlando weiterhin gute Chancen, erneut die Playoffs zu erreichen und mit dem jungen Team weitere Erfahrungen zu sammeln.
Jahr | Von | Anmerkung |
---|---|---|
2025 | Eigener | - |
2025 | Nuggets | 1-5 geschützt |
2026 | Eigener | Tauschrecht mit Suns/Wizards |
2027 | Eigener | - |
2028 | Eigener | - |
2029 | Eigener | - |
2030 | Eigener | - |
2031 | Eigener | - |
Baustelle Nummer eins bleibt die Spielmacher-Position, hier fehlt weiterhin ein Einser, der Paolo Banchero und Franz Wagner entlasten kann. Jalen Suggs machte hier zwar Fortschritte, genügt (bislang) aber offensiv nicht den höchsten Ansprüchen. Ein Upgrade auf der Center-Position wäre eine weitere Option. Picks haben die Magic zumindest genug, nun heißt es warten, bis der passende Spieler auch wirklich auf den Markt kommt. Passiert das nicht, wird Orlando erneut geduldig sein.
In der Theorie gibt es auch genug Trade-Kandidaten, gleich zwölf Spieler verdienen zwischen fünf und 25 Millionen Dollar.
Die Wizards befinden sich in einer ähnlichen Situation wie in Charlotte, der Rebuild befindet sich hier aber wirklich erst am Anfang. Nun heißt es Talent sammeln, mit derzeit lediglich sechs Siegen haben die Hauptstädter gute Chancen auf den Top-Pick, der aller Voraussicht nach Cooper Flagg heißen wird.
Jahr | Von | Anmerkung |
---|---|---|
2025 | Eigener | 1-10 geschützt, ansonsten Knicks |
2026 | Eigener | Tauschrecht Suns/Magic |
2027 | Eigener | - |
2028 | Eigener | - |
2029 | Blazers | - |
2029 | Eigener | - |
2030 | Warriors | 1-20 geschützt |
2030 | Eigener | Tauschrecht mit Suns |
2031 | Eigener | - |
Heißester Trade-Kandidat ist Jonas Valanciunas, der als ein solcher seit seiner Unterschrift in D.C. im Sommer gilt. Weitere Veteranen ohne echte Zukunft sind Malcolm Brogdon und Kyle Kuzma, wobei Brogdon zu oft verletzt ist und Kuzma eine bemerkenswert schlechte Saison spielt (nur 14,4 PPG bei 43,6 Prozent aus dem Feld).
Aufgebaut wird stattdessen um Bubb Carrington, Bilal Coulibaly und Nr.2-Pick Alex Sarr, wobei noch keiner aus dem Trio angedeutet hat, dass er ein potenzieller Franchise Player ist.
Robert Arndt