17.11.2024, 20:35
easyCredit BBL, der 9. Spieltag kompakt
Der SC RASTA Vechta hat Alba Berlin in einem Krimi knapp bezwungen. Zuvor versprach das Duell Zweiter gegen Letzter der BBL auf dem Papier wenig Spannung - und genau das lieferten ratiopharm Ulm und die BG Göttingen. Zum Abschluss des Spieltags unterlagen die RIESEN aus Ludwigsburg den FIT/One Würzburg Baskets.
Ulm legte von Beginn an los wie die Feuerwehr. Göttingen hielt in den ersten Minuten mit ein paar Dreiern noch halbwegs Schritt, doch die Ulmer Offensivmaschinerie lief mit zehn getroffenen Dreiern bereits heiß. Mit einem Tipp-In von Philipp Herkenhoff endete das erste Viertel deutlich: 26:14 für Ulm - und das war erst der Anfang.
Im zweiten Abschnitt nahm das Ulmer Spiel richtig Fahrt auf. Die Gäste aus Göttingen waren überfordert und nahmen früh eine Auszeit, doch auch das half nicht. Nach 15 Minuten standen bei Herkenhoff bereits 10 Punkte zu Buche, und das Team von Coach Ty Harrelson knackte noch vor der Halbzeit die 60-Punkte-Marke. Zur Pause führte Ulm mit 60:35. Während Göttingen kaum Zugriff aufs Spiel fand, glänzte Ulm sowohl offensiv als auch defensiv.
Im letzten Viertel machte Tobias Jensen mit einem Dreier die 100 Punkte voll. Doch der ansonsten perfekte Nachmittag bekam einen Dämpfer: 26 Sekunden vor Schluss knickte Alec Anigbata bei einem Rebound um und musste verletzt vom Feld getragen werden. Mit 109:70 feierten die Ulmer dennoch einen dominanten Heimsieg. Der Göttinger Demajeo Wiggins war mit 23 Punkten (10 Rebounds) bester Scorer des Spiels. Bei Ulm legte Noa Essengue 15 Punkte sowie 8 Rebounds auf.
Göttingen bleibt dagegen sieglos und geht mit einer Menge Baustellen in die Länderspielpause. Am 2. Dezember (20 Uhr, LIVE bei Dyn) ist dann Bamberg zu Gast. Ulm kann nun mit Selbstvertrauen ins Eurocup-Spiel gegen Tel Aviv Ende des Monats (28. November, 19.30 Uhr) starten.
Alba Berlin begann das Spiel in Vechta direkt mit einem starken Lauf: Matteo Spagnolo dominierte das erste Viertel, sammelte 14 Punkte und führte den stark dezimierten Berliner Kader zu einer deutlichen Führung (22:33). Rasta schien in der Defensive kaum stattzufinden. Doch im zweiten Viertel wendete sich das Blatt. Die Niedersachsen stabilisierten sich und glichen bis zur Halbzeit aus (51:50).
Das dritte Viertel gehörte eindeutig Jayden Gardner, der am Ende ein Double-Double (25 Punkte, 13 Rebouds) auflegte. Der Forward glänzte immer wieder mit Zügen zum Korb und sammelte allein in diesem Abschnitt 16 Punkte. Auch dank der Defensive setzte sich Vechta auf bis zu neun Punkte ab. Alba kämpfte unermüdlich, ließ sich nicht abschütteln und stellte vor dem Schlussabschnitt wieder auf Unentschieden.
Im finalen Abschnitt lieferten sich beide Teams ein packendes Duell, geprägt von Führungswechseln und vielen Highlights. Besonders Gardner, der seine Punkte allesamt in Hälfte zwei erzielte, Tyger Campbell (22, 6 Assists) und Spagnolo (22, 7 Rebounds, 6 Assists) drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Die entscheidenden Punkte erzielte Joel-Sadu Aminu von der Freiwurflinie, während Jonas Mattissecks verzweifelter Dreier mit der Schlusssirene nicht fiel. So holte sich Vechta mit 96:93 einen hart erkämpften Heimsieg. Dadurch verbessern sich die Niedersachsen auf den elften Tabellenplatz. Die schwächelnden Berliner rutschen auf Rang 13 ab.
Für die Albatrosse geht es noch vor der Länderspiele in der EuroLeague weiter: Am Donnerstag (20.45 Uhr) gastiert das Team von Trainer Israel Gonzalez bei Real Madrid. Vechta hingegen kann seine Kräfte bis nach der Pause sammeln, um im Duell mit Tabellenführer Bayern München am 1. Dezember (18 Uhr) gerüstet zu sein.
Die FIT/One Würzburg Baskets feierten mit einem 91:82-Auswärtserfolg gegen die MHP Riesen Ludwigsburg ihren dritten Sieg in Serie und kletterten damit auf Tabellenplatz drei. Trotz einer Anreiseverzögerung wegen Staus bewiesen die Unterfranken Nervenstärke und dominierten das Rebound-Duell mit 40:22 - einer der Schlüssel zum Erfolg.
Nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang (35:33) steigerten sich Jhivvan Jackson und Zac Seljaas merklich. Jackson wurde mit 20 Punkten (5 Rebounds, 3 Assists) Topscorer seines Teams, während Seljaas (19 Punkte, 6 Rebounds) mit starken Distanzwürfen für wichtige Momente sorgte. Besonders im dritten Viertel überzeugten die Würzburger, als sie der besten Verteidigung der Liga ganze 28 Punkte einschenkten.
Die Gastgeber um Neuzugang Deane Williams (21, 4 Rebounds) kämpften zwar tapfer, konnten aber weder die Rebound-Schwäche noch die präzisen Offensivaktionen der Würzburger kompensieren. Auch Dreipunktewürfe fanden bei den Schwaben zu selten ihr Ziel, sodass die Baskets ihren Vorsprung über die Zeit brachten.
Für beide geht es erst nach der Länderspiel-Pause weiter. Ludwigsburg ist am 1. Dezember (Sonntag, 15 Uhr, LIVE bei Dyn) bei Alba Berlin zu Gast, Würzburg muss bereits am Vorabend (20 Uhr, LIVE bei Dyn) nach Chemnitz.
kon