25.11.2024, 14:34
Deutliche Zweiklassengesellschaft
Zum ersten Mal in der Geschichte der easyCredit Basketball Bundesliga gibt es einen Einblick in die finanziellen Rahmenbedingungen der Klubs. Mit der Veröffentlichung der Etats wird Transparenz geschaffen, auch wenn nicht alle Teams ihre Zahlen offengelegt haben.
In Deutschland sind Gehälter und Etats im Profisport oft streng gehütete Geheimnisse. Die Basketball Bundesliga geht nun einen anderen Weg und veröffentlicht erstmals, wie viel Geld die Klubs einplanen und wie hoch ihre Spielerbudgets sind.
Liga-Chef Dr. Stefan Holz bezeichnet die Veröffentlichung als Schritt nach vorne: "Durch die erstmalige Veröffentlichung der Kennzahlen liefern Clubs und Liga als Primärquelle valide Daten. Damit machen wir - zumindest sofern die Clubs der Veröffentlichung ihrer Daten zugestimmt haben - Mutmaßungen und Schätzungen
weitestgehend unnötig und erleichtern die Vergleichbarkeit und Interpretation der Kennzahlen."
Nun liegt die Liste (Planungsstand: 15. Oktober) vor - allerdings mit Einschränkungen. Von den 17 Bundesligisten haben nur 13 ihre Zahlen preisgegeben. Ausnahmen sind Double-Sieger FC Bayern München, die EWE Baskets Oldenburg, Telekom Baskets Bonn und Aufsteiger Frankfurt Skyliners.
1. Alba Berlin: 14,671 Millionen Budget (8,148 Millionen Euro Personalkosten Sport)
2. ratiopharm Ulm: 9,116 Mio. (3,599 Mio.)
3. RASTA Vechta: 6,960 Mio. (3,535 Mio.)
4. Bamberg Baskets: 6,682 Mio. (2,676 Mio.)
5. Chemnitz 99ers: 6,411 Mio. (3,307 Mio.)
6. Rostock Seawolves: 6,340 Mio. (2,520 Mio.)
7. FIT/One Würzburg Baskets: 6,305 Mio. (3,506 Mio.)
8. Veolia Towers Hamburg: 5,661 Mio. (2,102 Mio.)
9. MHP Riesen Ludwigsburg: 5,486 Mio. (3,025 Mio.)
10. Löwen Braunschweig: 5,265 Mio. (2,166 Mio.)
11. MLP Academics Heidelberg: 5,060 Mio. (2,335 Mio.)
12. BG Göttingen: 4,516 Mio. (1,706 Mio.)
13. Syntainics MBC: 3,907 Mio. (1,815 Mio.)
Von den offengelegten Zahlen zeigt sich ein vertrautes Bild: Alba Berlin hat mit 14,671 Millionen Euro den höchsten Gesamtetat. Davon fließen 8,148 Millionen Euro in den Spieleretat. Am anderen Ende steht der Syntainics MBC mit 3,907 Millionen Euro, während Schlusslicht BG Göttingen mit nur 1,706 Millionen Euro den günstigsten Kader stellt.
Die Unterschiede zwischen den EuroLeague-Teams und den übrigen Klubs könnten größer kaum sein. Bayern München, deren Gesamtetat auf rund 30 Millionen Euro geschätzt wird und Alba Berlin dominieren finanziell die Liga. Selbst ein Meister wie Ratiopharm Ulm kommt mit 9,116 Millionen Euro Etat und 3,599 Millionen Euro Spielerbudget nicht annähernd an diese Zahlen heran.
Trotz der neuen Transparenz bleiben die Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Unterschiedliche Berechnungsweisen und Kostenzuordnungen sorgen für Verzerrungen. So rechnet Rasta Vechta etwa die Ausgaben für ihre umfangreiche Jugendarbeit in den Gesamtetat ein.
kon