27.12.2024, 10:00
Magic weiterhin in den Top-10
Zum Jahresabschluss schaut das Power Ranking auf das große Ganze: Welches Team ist für 2025 am besten aufgestellt, und weshalb sind die Mavs mit in der Verlosung? Dazu gibt es gute Vorsätze. Wie schlüpft Denver doch noch in den Contender-Kreis? Was stellen die Magic mit Banchero und Wagner an? Welche Optionen hat Hartenstein mit OKC? Ein paar Gedanken zum Jahresfinale…
30. Washington Wizards
Gut zweieinhalb Viertel gespielt. 16 Punkte zurück. Jordan Poole dribbelt sich rechts am Perimeter in Rage, wackelt, Payton Pritchard möchte mitgehen, verliert das Gleichgewicht, setzt sich auf den Hosenboden. Ein langes "Ooooh" balanciert durch die die Capital One Arena. Poole zeigt auf Pritchard und… passt weiter. Washington verliert. Es geht gar nicht darum die Kritikkeule gegen Poole auszupacken. Manche Dinge passieren aus der Situation heraus. Ernsthaftigkeit braucht jedoch jeder Rebuild. Vor allem, wenn zwischenzeitlich 16 Spiele in Folge verloren gingen. Mit jungen Talenten wie Bilal Coulibaly und Alex Sarr legen die Wizards 2025 hoffentlich ein Fundament, auf das sie aufbauen können.
29. New Orleans Pelicans
Verletzungen sind das Eine. Zwischenzeitlich fielen gewühlt zwei Drittel der Rotation aus. Mittlerweile sind viele zurück. Doch wie gut ist dieses Team, das nur eines seiner letzten 10 Spiele gewann. Wie gut kann es sein, wenn Zion Williamson zurückkehrt? Ergibt es bei allem Talent noch Sinn, große Zukunftshoffnung in Zion zu setzen? Und wie geht es mit Brandon Ingram weiter? Theoretisch besitzen die Pelicans durchaus Talent. Irgendwie bekommen sie aber nicht regelmäßig, vor allem nachhaltig, aufs Parkett. Zeit, zum Jahreswechsel alles zu hinterfragen und sich eventuell neu auszurichten.
28. Utah Jazz
Lauri Markkanens Zahlen sind etwas leiser als in den vergangenen Jahren. Gleichzeitig nimmt der Finnisher weniger Würfe. Utah macht derzeit, was Utah tun muss. Seine jungen Spieler testen, ihnen Spielzeit geben - und Spiele verlieren. Entscheidend ist der Draft-Pick. Das sollte und wird sich nicht ändern. Zumal sie ihren eigenen Pick nur behalten, falls er in den Top 10 landet. Dass Will Hardy gleichzeitig als hervorragender Coach gilt, der seinen Spielern auch in der Niederlage etwas mitgeben kann (und wird), hilft natürlich ebenfalls. Der Fokus in Utah stimmt also bereits.
27. Toronto Raptors
Kaum war er da, war er auch schon wieder weg. Scottie Barnes, seit Sommer stolzer Besitzer eines Rookie-Max-Vertrags, verletzte sich kurz nach seiner Rückkehr am Knöchel und fiel erneut aus. Mittlerweile ist er zurück. Immanuel Quickley beschäftigt dagegen immer noch der Ellenbogen - womit Toronto über einen langen Zeitraum zwei der drei wichtigsten Spieler ihres Gerüsts fehlen. Schwer vorauszusehen, ob alles jetzt vielversprechend ist, zusammenpasst oder eben nicht? Der derzeitige Kurs verspricht immerhin eine zusätzliche Talentinfusion im Sommer. Torontos mögliches Motto für 2025: Gesund werden, gesund bleiben und auf dem Weg genügend Spiele verlieren, um beim Draft eine gute Position zu bekommen
26. Charlotte Hornets
Gewissenloser Gunner ohne Winnergen oder doch eines des größeren Offensivtalente der Liga? So wirklich ist nicht klar, wer die Hornets da gerade anführt. Zwei Mal legte Ball in dieser Saison bereits mehr als 40 Punkte auf, einmal kam er dabei sogar auf über 50 Zähler. Beide Spiele verloren die Hornets. Zur Wahrheit gehört auch: Es ging gegen Orlando und Milwaukee. Fragen, ob LaMelo nun Winning-Basketball spielen oder einfach nur auf wunderschöne Art das Statsheet füllen kann, mehrten sich dennoch. 2025 lässt sich also bestens herausfinden, wo die Wahrheit liegt.
25. Portland Trail Blazers
Wer ist die Zukunft, wer kann helfen, das Team noch runder zu machen? 13 Spieler stehen für Portland mehr als zehn Minuten auf dem Feld. Darunter drei Center - gut Robert Williams ist gerade erst zurück - und drei Guards. Ist Donovan Clingan trotz Loch in der Offense dank seiner Defense der Starting Big der Zukunft? Wie viel Zeit bekommt Scoot Henderson? Welche Trades könnten Sinn ergeben? Portland darf 2025 ordentlich puzzeln.
24. Brooklyn Nets
Ein wenig stutzig durften geneigte Beobachtende schon werden. Da holen sich die Nets via Trade mühsam den eigenen Pick für 2025 zurück, um dann plötzlich zu gewinnen. Die positive Sichtweitse: Coach Jordi Fernandez installiert gerade eine neue Kultur, die später Früchte tragen kann. Zudem schaltet sich jetzt das Front Office ein. Dennis Schröder darf in Golden State um Playoffs, vielleicht Titel spielen, Brooklyns Siegchancen schwinden. Der Vorsatz bleibt: möglichst hoch picken und einen potenziellen Start draften
23. Chicago Bulls
Die Top 10 muss das klare Ziel sein. Nicht, um mal wieder Jerry Reinsdorfs Traum vom Play-in zu erfüllen, es geht um den Draft. Landet Chicagos Pick außerhalb der Top 10, wandert er nach San Antonio. Ein angesichts des Mangels an Talent aller oberster Kategorie minimal erstrebenswertes Szenario. Dass die Bulls derzeit durchaus Spaß machen, erschwert natürlich den Weg. Echte Chancen auf eine Zukunft, die nicht nur aus dem jährlichen Rutschen ins Play-in besteht, bringt jedoch vornehmlich der Draft. Zumal die Bulls auf dem Weg ihre junges Talent, vor allem Matas Buzelis, entwickeln können.
22. Sacramento Kings
Keegan Murray besitzt vielleicht nicht das schillerndste Profil bei den Kings. Als Verbindungsglied ist er in einem Lineup mit drei dominanten Scorern und Passern dennoch ungemein wichtig. Murray soll das Feld öffnen, offene Dreier treffen und verteidigen. Nur bringen ihn die Quoten von draußen laut Cleaning the Glass nur in die unteren 13 Prozent aller Forwards. Scheinbar benötigt Murray Sicherheit. Die sollten ihm die Kings verschaffen. Bei fünf Niederlagen in Folge noch entscheidender: Braucht es einen massiven Wandel - sprich, einen großen Trade, eventuell sogar von De’Aaron Fox, der eigentlich eine sehr gute Saison spielt - oder kommt Sacramento durch inneres Wachstum aus der Krise?
21. Detroit Pistons
Die Pistons sehen deutlich besser aus als im vergangenen Jahr. Stichwort: Kompetenz. Cade Cunningham legt im Dezember 24,8 Punkte und 11,3 Assists auf, trifft 37 Prozent seiner Dreier, dazu 47,5 Prozent aus dem Feld. Immer mehr deutet Cade an, dass er ein Team führen kann, auch zu Siegen bei den Lakers und Kings. Detroits Aufgabe? Die Bedingungen verbessern, das Team noch mehr auf Cunninghams Stärken ausrichten. Vielleicht findet Jaden Ivey auch wieder den Rhythmus aus dem Oktober, als er gut 40 Prozents einer Dreier traf.
20. Indiana Pacers
Langsam robben sich die Pacers an die Pace aus der vergangenen Saison heran. Dummerweise ist das Offensive Rating gerade noch gut für die Top 10, während die Defense knapp in die Top 20 rutscht. Die Offense kann die Diskrepanz nicht mehr ausgleichen, und Indiana verliert immer öfter (Bilanz 15-16). Gleichzeitig häuften sich zuletzt dominante Vorstellungen von Tyrese Haliburton. Ein gutes Zeichen, wenngleich gegen die Thunder-Defense kaum etwas klappen wollte. Für 2025 heißt all das: Die Offense muss schnurren, denn das defensive Potenzial der Pacers kann nicht Schritt halten.
19. San Antonio Spurs
Nach Jared McCains Knieverletzung darf sich Stephan Castle plötzlich gute Chancen auf den Rookie of the Year Award ausrechnen; sofern er so weitermacht - oder sich noch einmal steigert. Für den Moment macht er vieles gut, worauf sich im kommenden Jahr aufzubauen lohnt. Seine Assist Percentage ist solide, dazu verteidigt Castle intensiv. Gerade diese beiden Aspekte passen hervorragend zu Victor Wembanyama. Haben die Spurs ein Duo für die Zukunft gefunden? Wer passt optimal zu Wemby, der im Madison Square Garden nun auch seine Christmas-Day Coming-Out Party feierte? Entscheidende Fragen in San Antonio
18. Atlanta Hawks
Noch mehr Vertrauen in Jalen Johnson kann sicher nicht schaden. Die Usage ging im vierten Jahr deutlich nach oben, der Wing zahlt zurück. Vor allem am Ring zähl er zu den verlässlichsten Finishern unter Forwards. Entsprechend dürfen die Hawks Johnson noch ein Stück mehr vertrauen, während sie gleichzeitig am Wurf feilen. Dreierquoten im mittleren 30er-Bereich sind solide, gleichzeitig ausbaufähig. Johnson hat sich stark verbessert, Zeit zu sehen, wie viel in naher und etwas fernerer Zukunft noch möglich ist.
17. Miami Heat
Die Heat verloren 5 ihrer ersten 8 Spiele, seither ist die Tendenz deutlich positiver. Jimmy Butler ist in der Saison angekommen, Tyler Herro scort auf einem konstant hohen Level (23,8 Punkte bei 47,2 Prozent FG und 40,5 Prozent 3FG). Sogar das Offensiv Rating kratzt ligaweit am oberen Drittel. Bleibt Bam Adebayo und die Frage, was möglich ist, was möglich sein muss. Die 20 Punkte im Schnitt sind weit entfernt (16,3). Muss Adebayo ihnen näher kommen, damit Miami wirklich gefährlich ist? Kann er konstant 20 Punkte liefern? Derlei Fragen beschäftigen die Heat schon seit längerem - und langfristig. Auf kurze Sicht zu klären ist Butlers Zukunft. Trade? Verlängerung? Einfach bis zum Vertragsende zusammenbleiben?
16. Golden State Warriors
Ein wenig erinnert es an vergangene Saison. Auch damals hatten die Warriors heiße Phasen, um danach einzubrechen. Diesmal erscheint der exzellente Saisonstart in weiter Ferne. Zwischenzeitlich verlor Golden State 8 von 10 Spielen. Der Trade für Dennis Schröder sollte helfen, doch wie kann sich das auf hohem Niveau stabilisieren? Hilfe für Stephen Curry ist entscheidend. Daher sollten die Warriors für sich klären, ob Jonathan Kuminga genau die kurzfristig bieten und die Franchise auch langfristig führen kann oder eine Veränderungen möglich, beziehungsweise notwendig ist.
15. Los Angeles Lakers
Offensiv laufen die Lakers relativ genau im Mittel der Liga ein, defensiv gehören sie zu den schwächeren Teams (Rang 22). Der Traum vom Titel lebt natürlich, so lange LeBron und AD da sind. Gleichzeitig ist diese Mannschaft in ihrer derzeitigen Zusammensetzung vielleicht schlicht ein gutes, kein herausragendes Basketballteam. Muss das so bleiben? Gibt es Möglichkeiten, intrinsisch zu wachsen? Mit Trades ist es so eine Sache. Wie nahe brächte beispielsweise Zach LaVine oder Trae Young die Lakers dem Titel? Lohnt es sich, für minimal größere Chancen die Zukunft zu opfern, während nicht klar ist, wie weit LeBron das Team noch tragen kann? Sich verbessern, ohne in Panik zu verfallen, lautet daher der Vorsatz.
14. Philadelphia 76ers
Dass Joel Embiid und Paul George immer mal wieder ausfallen würden, war zu erwarten. Dass niemand genau weiß, wann und wie Embiid spielen wird, dagegen weniger. Entsprechend kompliziert war es für die Sixers, sich aufeinander einzustellen: Wer macht eigentlich wann was? Tyrese Maxey versuchte viel, doch die Effizienz litt. Philly braucht eine Identität, die sie tragen kann, auch wenn Embiid oder der zuletzt zusehendes erstarkende George pausieren. Das Christmas Day Game in Boston, dazu sieben Siege aus den letzten zehn Spielen offenbaren eine vielversprechende Tendenz.
13. Los Angeles Clippers
Die Clippers mitten im Playoffrennen des Westens hatten wahrscheinlich die wenigsten auf ihrer Bingokarte. Einerseits liegt das an LA’s hervorragender Defense, andererseits unter anderem an James Harden, der das Team effektiv orchestriert. Man stelle sich nun vor, Kawhi Leonard wäre demnächst Teil der Gleichung… Neu ist der Vorsatz der Clippers nicht, doch es bleibt dabei: Irgendwie muss Kawhi fit werden, um das Maximalpotenzial kennenzulernen. Vielleicht treffen die Top-Teams in den Playoffs dann plötzlich auf einen unverhofft höchst unangenehmen Gegner.
12. Minnesota Timberwolves
Die Defense verbesserte sich, und auch sonst lief es zuletzt ein Stück besser in Minnesota. Die Integration der Neuen ist dennoch nicht abgeschlossen. Donte DiVincenzo sucht weiter seinen Wurf, Julius Randle hat den zwar mitgebracht, trifft von draußen so gut, wie zuvor erst einmal in seiner Karriere. Dennoch hakt es. Die Offense fließt nicht so, wobei sie auch mit KAT weniger an einen rauschenden Bergbach als an cremige Tahini erinnerte. Randle kann passen, dribbelt aber eben auch gern. Entsprechend wichtig ist, dass Minnesota Wege findet, die Offense so laufen zu lassen, dass alle voneinander profitieren. Gibt es ein Edwards-Randle-Two-Man-Game?
11. Phoenix Suns
Ein Sieg, neun Niederlagen. Spielt Kevin Durant nicht, gelingt den Suns wenig. Mit KD stehen sie dagegen bei 14-5. 2025 muss Durant also spielen. Am besten immer. Wie genau das funktionieren kann, lässt sich natürlich nur überschaubar klar beantworten. Entsprechend sollte Phoenix Wege finden, auch ohne KD wie ein gutes Basketball-Team aufzutreten. Gerade defensiv hakt es ohne KD. 5,9 Punkte mehr lassen die Suns dann zu. Mike Budenholzers Auftrag: herausfinden, wie er Durants Länge und Mobilität defensiv ersetzen kann.
10. Denver Nuggets
Nur sechs Teams treffen besser von draußen als die Nuggets. Dummerweise drücken 29 öfter ab. Offensiv ist der Auftrag für das kommende Jahr also klar: Denver muss irgendwie seine Dreierfrequenz nach oben schrauben, dafür vielleicht einen zusätzlich Schützen finden. Nikola Jokic’ Fabelsaison von draußen (50,4 Prozent 3FG) schiebt die Quoten vom Perimeter schließlich nach oben. Womöglich kann aber auch Michael Porter Jr. mehr als seine derzeit 6 Dreier pro Spiel nehmen. Da rund 39 Prozent durch den Ring schlüpfen, eventuell keine ganz schlechte Idee.
9. Houston Rockets
Defensiv gibt es wenig Unerstrebenswerteres, als auf die Rockets zu treffen. Nicht nur wegen Tari Eason und Amen Thompson. Offensiv sieht es anders aus. Kein Rocket legt im Schnitt mehr als 20 Punkte auf. Im NBA-Cup-Halbfinale vergab Houston 35 Dreier. Sowohl bei offenen als auch bei weit offenen Dreier zählen sie zu den schlechtesten Teams der Liga. Entsprechend dürfte der Fokus im neuen Jahr darauf liegen, irgendwo ein bisschen mehr, ein wenig konstanteres Scoring zu finden. Im Optimalfall entdeckt Houston sogar einen echten Go-to-Guy, über den die Offense im Zweifel laufen kann.
8. Milwaukee Bucks
Es klingt banal: Diesen Giannis kannst du immer brauchen. Vor allem in den Playoffs. Gut 30 Punkte im Schnitt bei über 60 Prozent aus dem Feld sieht die Liga schließlich… nie. Dass er mit seinem neuen Mid-Range-Game zusätzlich ein Mittel gegen allzu hastig hochgezogene Wände gefunden hat, steigert den Wert. Irgendwie muss es den Bucks daher gelingen, Antetokounmpo fit in die Playoffs zu bringen. Dort fehlte er in den vergangen Jahren zu oft.
7. Orlando Magic
Dass Franz Wagner und Paulo Banchero schnell gesund werden sollten, versteht sich von selbst. Wichtig für die Magic ist daher, wie sie Franz’ Sprung aus den Wochen ohne Banchero nutzen. Der Weltmeister schulterte die Offense, spielte auf All-NBA Level. Wie können er und Banchero noch mehr voneinander profitieren, um Orlando endlich zu einem halbwegs gefährlichen Offensivteam zu machen? Das Shooting-Dilemma (kein Team trifft unverlässlicher von draußen) lässt sich wohl nur von außen beheben. Die beiden Stars können die Magic jedoch auch so auf ein neues Level heben. Moritz Wagners Ausfall schmerzt unabhängig aller Entwicklung natürlich auf mehreren Ebenen.
6. New York Knicks
Ein Thibodeau-Team hat defensiv Probleme. Es klingt einfach falsch. Zumal mit OG Anunoby, Josh Hart und eigentlich auch Mikal Bridges fähige Verteidiger viele Minuten sehen. Vor allem letzterer sucht jedoch noch sein Stopper-Ich. Zu Suns-Zeiten zählte Bridges zu den besten Verteidigern der Liga, war sogar zweiter beim Defensive Player of the Year Voting. Derzeit stoppt er Gegenspieler zu selten am Perimeter, gerade nach Screens. Im neuen Jahr brauchen die Knicks jedoch eine Defense, die gut genug ist, dass eine der besten Offenses der Liga Spiele nach Hause bringen kann. Also muss Thibodeau Bridges irgendwie zu alter Stärke führen. Offensiv lief es nicht nur wegen seiner 41 Punkte am Christmas Day zuletzt deutlich besser.
5. Memphis Grizzlies
Die Grizzlies sind zurück. Offensiv, defensiv, eigentlich überall. Memphis’ Net-Rating zählt zu den besten der Liga. Gleichzeitig haben die Grizzlies etwas, das lange fehlte: Tiefe. Ja Morant spielt nur rund 28 Minuten, legt in denen aber eine der besten Assist-Percentages aller Point Guards auf. Womöglich könnten die Grizzlies häufiger von draußen abdrücken. Bei Quoten von rund 37 Prozent lassen Sie den Ball "nur" 37,3 Mal pro Spiel Richtung fliegen. Ligaweit reicht das für Rang 13. Vielleicht gäbe das in den Playoffs den entscheidenden Push. Vielleicht sollten die Grizzlies aber auch einfach genau so weitermachen.
4. Dallas Mavericks
Luka Doncic war zurück. Nicht nur physisch. Über seine ersten Spiele nach seiner Rückkehr legte er beinahe ein Triple Double auf, traf 43,1 Prozent seiner 10,2 Dreier pro Spiel. Gleichzeitig hatten sich die übrigen Mavs ein wenig emanzipiert. Kyrie Irvings Effizienz, Naji Marshalls Energie, Klay Thompson Gravity, dazu Derek Lively, Quentin Grimes und PJ Washington machten aus Dallas auch ohne seinen Star in exzellentes Basketballteam. Genau das wird nun wieder entscheidend. Am Christmas Day verletzte sich Doncic an der Wade und soll erst in einem Monat neu evaluiert werden. Vielleicht geht er durch die Pause fitter in die Playoffs, und der Supporting Cast emanzipiert sich noch weiter, um dann auch in der Postseason offensive Entlastung zu liefern.
3. Cleveland Cavaliers
Evan Mobley den Ball mehr in die Hand zu geben, war eine hervorragende Idee. Gleiches gilt für Darius Garland. Kenny Atkinsons Einfluss auf die Cavs ist bislang durchweg positiv. Jetzt ist auch noch Max Strus, Clevelands potenziell wichtigster Glue-Guy, zurück. Die Cavaliers sind das beste Team der Liga, entscheidend sind jedoch die Playoffs. Bekommt es Cleveland so zusammen, dass die Offense auch mit beiden Bigs läuft und die Defense die beiden Guards beschützt? Daher gilt für 2025: Nicht aus der Ruhe bringen lassen und ihr Ding durchziehen. Ein Beispiel: Isaac Okoro trifft 49,2 Prozent seiner 2,7 Dreier. In den Playoffs sollte er einfach weitermachen, wenn Defenses ihn testen.
2. Oklahoma City Thunder
32 Dreier verpasste OKC im NBA-Cup-Finale. Die Bucks hatten sich überlegt, dass einige Thunder durchaus werfen dürfen - es funktionierte. Heißt für OKC: Sich entweder mehr Sicherheit von draußen erarbeiten - vor allem Jalen Williams wäre das zuzutrauen - oder all die Picks nutzen, um noch einen verlässlichen Volume-Shooter zu bekommen (z.B. Cam Johnson, 42,3 Prozent 3FG bei 7,6 Dreiern in dieser Saison). So erhielte die Thunder-Offense eine weitere Dimension, wäre noch komplizierter auszurechnen, und Shai Gilgeous-Alexander hätte mehr Platz, Defenses zu filetieren.
1. Boston Celtics
Angesichts von Payton Pritchards Sprung lässt sich durchaus argumentieren, die Celtics seien im Jahr nach der Meisterschaft noch ein Stück gefährlicher. Kristaps Porzingis war kurz zurück, gab Coach Joe Mazulla den berühmten Cheat Code, fällt wegen einer Knöchelverletzung aus dem Spiel gegen die Sixers nun aber erst einmal aus, wenn auch eventuell nur kurzfristig. Gleichzeitig ist Boston nie fertig, nie zufrieden. Eventuell denkt das Front Office daher über einen weiteren verlässlichen Wing nach, um die Bank noch etwas aufzuwerten. Offensichtlich ist: Bostons Strategie der maximalen Gefahr von draußen zahlt sich aus. Weiterzumachen, lohnt sich…
Max Marbeiter