25.11.2024, 12:48
Nationalspieler arbeitet weiter am großen Durchbruch
David Krämer hat beim EM-Qualifikationsspiel in Schweden mit einer Performance geglänzt, die in der deutschen Basketball-Geschichte ihresgleichen sucht. 43 Punkte erzielte der Profi vom spanischen Klub Lenovo Tenerife - und nur eine Legende war in der Nationalmannschaft noch erfolgreicher: Dirk Nowitzki.
Dirkules stellte in der Vergangenheit mit 47 Punkten den Rekord auf. Krämer selbst zeigte sich stolz, durch seinen Auftritt "Teil der DBB-Geschichte" zu sein, doch so recht freuen konnte er sich darüber nicht, denn trotz seines historischen Auftritts ging das Spiel mit 72:73 verloren. Der DBB musste sich beim Debüt von Bundestrainer Alex Mumbru mit der bitteren Niederlage abfinden.
Krämer hatte das Spiel über weite Strecken im Alleingang getragen. In Abwesenheit der NBA-Stars um Dennis Schröder und Franz Wagner sowie der EuroLeague-Profis war der 27-Jährige in Stockholm mit 43 Punkten bester Werfer. Er erzielte zudem 16 der ersten 18 deutschen Punkte.
"Schöner wäre es, wenn wir gewonnen hätten", sagte Krämer nach dem Spiel und deutete damit an, dass seine individuelle Leistung zwar gut, aber am Ende eben nicht genug war. "Ich versuche, jedes Spiel mein Bestes zu geben", erklärte der Goldmedaillengewinner von Manila, dessen persönliche Bestleistung in Schweden jedoch vom Team-Ergebnis überschattet wurde.
Die Gala in Schweden zeigte einmal mehr, dass er in der deutschen Basketballlandschaft nicht mehr wegzudenken ist - auch wenn sich der Erfolg im nationalen Trikot bisher in Grenzen hält. Am Ende hieß es bei ihm häufig: Viel Potenzial, aber der große Wurf bleibt aus.
Dabei ist der 27-Jährige in der deutschen Basketballszene längst als sehr zuverlässiger Spieler bekannt. Seit seinem Debüt 2018 im Trikot der Nationalmannschaft glänzte der Shooting Guard in sämtlichen Qualifikationsspielen, in denen er mehr insgesamt als 200 Punkte erzielte. Doch bei großen Turnieren lief es für ihn bislang nicht so rund: In insgesamt 30 Länderspielen für Deutschland erzielte Krämer in den entscheidenden Momenten, bei großen Turnieren, nur elf Punkte.
Bei den Quali-Spielen, in denen die Stars der NBA und EuroLeague oft nicht zur Verfügung stehen, hatte er seine besten Auftritte. Doch trotz seiner konstanten Leistung wurde "Mr. Quali" bei den großen Turnieren oft entweder aus dem Kader gestrichen oder nur sporadisch eingesetzt. Das war und bleibt das große Mysterium rund um Krämer.
Während seine internationale Karriere mit der deutschen Nationalmannschaft von Höhen und Tiefen geprägt ist, hat sich David Krämer in der spanischen Liga ACB einen Namen gemacht. Nach dem Wechsel aus der BBL zur Saison 2023/24 hatte er eine starke Saison bei Coviran Granada, wo er mit durchschnittlich 10,2 Punkten, 3,2 Rebounds und 1,0 Steals zu den Leistungsträgern zählte.
Zur neuen Spielzeit entschloss sich Krämer für einen weiteren Schritt und wechselte zu Lenovo Tenerife. Dort unterschrieb er einen Einjahresvertrag mit der Option auf eine weitere Saison - eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erweisen könnte. In der laufenden Saison zeigt er erneut, dass er zu den besten deutschen Basketballern gehört. Mit über 10 Punkten pro Spiel bei rund 18 Minuten Einsatzzeit von der Bank trägt er maßgeblich zum Erfolg von Tenerife bei, das aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz der spanischen Liga steht.
Damit steht Krämer in direkter Konkurrenz zu den größten Teams wie Real Madrid und dem FC Barcelona - und das alles, während er in der deutschen Nationalmannschaft nach wie vor auf seinen großen Durchbruch wartet.
Die nächste Chance auf sich aufmerksam zu machen hat Krämer bereits am Montagabend (25. November, 19.30 Uhr) im wichtigen Rückspiel gegen Schweden. Eine weitere Glanzleistung könnte der DBB gut gebrauchen.
kon