21.10.2024, 10:10
Nach Titelgewinn mit den New York Liberty
Die New York Liberty sind zum ersten Mal in ihrer Geschichte WNBA-Champions. Entscheidenden Anteil daran hat auch die deutsche Nationalspielerin Leonie Fiebich. Nach Spiel fünf beschrieb sie ihre "verrückte Reise".
Die WNBA und Leonie Fiebich - das hatte lange nicht sein sollen. Nach einer weiteren starken Saison in Spanien bekam sie vor der Saison 2024 aber endlich die Einladung von den New York Liberty, mit denen sie bereits seit längerem in Kontakt stand.
"Ich bin einfach super glücklich über die Unterstützung von Jonathan [Kolb]", erzählte die 28-Jährige nach dem Titelgewinn über den General Manager des Teams. "Er hat mich angerufen und das Ziel sehr klar gemacht. Er sagte mir, dass ich Teil dieser Truppe sein soll."
Trotz oder gerade wegen ihres Alters und der Erfahrung, fügte sich Fiebich schnell in die Mannschaft ein und verdiente sich einen Platz in der Startaufstellung. In der Olympiapause erreichte sie mit Deutschland das Viertelfinale, ehe sie in den WNBA-Playoffs sich nochmals verbesserte.
"Um ehrlich zu sein, habe ich noch gar nicht realisiert, was die letzten Monate passiert ist", gestand die Flügelspielerin ein. "Wir waren die ganze Zeit in diesem "Go Go Go"-Modus. Wir hatten so viele Ziele mit der Nationalmannschaft und unserem Team hier. Jetzt bin ich einfach überglücklich, dass wir sie erreicht haben."
Dabei war besonders die Finalserie womöglich härter umkämpft als zunächst angenommen. Die New York Liberty, die im Vorjahr noch an den Las Vegas Aces im Finale verloren hatten (1-3), gingen als Favoriten in das Aufeinandertreffen mit den Minnesota Lynx. Die Entscheidung fiel letztlich im alles entscheidenden fünften Spiel in der Verlängerung.
"Das war wieder die Geschichte dieser Serie", gab Fiebich zu Verstehen. "Alle Spiele waren knapp bemessen, es ging hoch und runter." Dennoch betont sie, habe ihr Team am Ende den längeren Atem gehabt. "Am Ende des Tages ging es darum, wer als erstes einbricht - und das waren sie."
Lob hatte Fiebich, die in Landsberg am Lech aufgewachsen ist, auch für ihre deutsche Mitspielerin Nyara Sabally übrig. "Es ist nicht einfach, wenige Minuten zu spielen und dann trotzdem Einfluss auf das Spiel zu nehmen", erklärte sie. "Ich bin so stolz auf sie. Ich weiß nicht, ob wir das Spiel auch ohne sie gewonnen hätten. Ihre Energie, ihr Einsatz, ihre Unterbittlichkeit. Ich liebe es, mit ihr zu spielen - hoffentlich auch in vielen weiteren Spielen."
Mit Blick auf die Siegerparade konnte sie zwar noch nicht sagen, was sie tun wird, dafür aber, was nicht tun wird. "Erinnert ihr Euch daran, als Dirk Nowitzki bei seinem Titelgewinn "We Are The Champions" so schlecht gesungen hat", fragte sie in Richtung der anwesenden Journalisten lachend. "Das werden wir nicht tun."
jos