25.09.2024, 13:09
DBBL-Saison steht vor der Tür
Albas Basketballerinnen starten in die neue Saison. Aufbauspielerin Deeshyra Thomas möchte den positiven Trend der vorigen Spielzeit fortsetzen. In Berlin ist die gebürtige US-Amerikanerin inzwischen zu Hause.
Nach sechs Wochen Vorbereitung, viel Athletiktraining und etlichen Tests kann Deeshyra Thomas den Start in die neue Basketball-Saison kaum erwarten. "Ich freue mich wirklich auf das, was da kommt. Die Meisterschaft ist wieder das Ziel", sagt die Aufbauspielerin von Alba Berlin, die schon im zweiten Bundesliga-Jahr des Vereins mit dem Team den Titel holte. Gegen die Veilchen aus Göttingen steht am Sonntag (15.30 Uhr/Sporttotal.tv) in heimischer Halle das erste Pflichtspiel der Spielzeit 2024/25 bevor.
In der neuen Saison möchte sich das Team von Trainer Cristo Cabrera in der Liga und auch beim Debüt im EuroCup erneut bestmöglich verkaufen. "Ich denke schon, dass wir da unsere Chance haben", sagt Thomas zuversichtlich - auch weil sich der Kader bis auf den Abgang von Laina Snyder nicht verändert hat. Dafür wurde die 24 Jahre alte Emily Kiser verpflichtet, die bereits Erfahrung in dem europäischen Wettbewerb sammeln konnte.
Am rasanten Erfolg der Berlinerinnen hatte die 29 Jahre alte Thomas keinen geringen Anteil. Mit ihrem schnellen und intelligenten Spiel gehört sie zu den Leistungsträgerinnen im Kader und wurde nicht umsonst zur wertvollsten Akteurin der Finalserie gekürt. "Sie ist jemand, der Menschen auf sich aufmerksam macht, die mutig ist, die Verantwortung übernimmt", lobt Cabrera, der planmäßig noch mindestens bis 2026 auf die Aufbauspielerin setzen kann.
Ohne große Eingewöhnungszeit fand sich die gebürtige US-Amerikanerin vor zwei Jahren in Berlin ein - auf und neben dem Feld. Mit ihrer Frau, der Basketballerin Lea Vatthauer, hat sie in Moabit ihr Zuhause gefunden, im Sommer durfte sich die Familie über Zuwachs freuen. "Das ist alles noch wie ein Traum", sagt Thomas.
Ihre Tochter kam mit dem Down-Syndrom zur Welt - also einer Veränderung im Genpool, die geistige und körperliche Herausforderungen mit sich bringt. Seither hat es sich die studierte Psychologin, die in Berlin als Erzieherin arbeitet, zur Aufgabe gemacht, über Trisomie 21 aufzuklären und trägt deshalb ab dieser Saison statt der 24 die Trikotnummer 21. "Es gibt da so viele Vorurteile", sagt Thomas, der es auch wegen ihrer Tochter wichtig war, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Seit sieben Jahren lebt sie in Deutschland, Anfang September schloss sie ihre Einbürgerung ab.
Deutschland und gerade das multikulturelle Berlin ist der Ort, an dem sich Thomas langfristig sieht - auch, weil Alba mittlerweile zu einer zweiten Familie geworden ist. "Wir machen nicht nur beim Training viel zusammen", berichtet die 29-Jährige, die begeistert davon ist, wie sehr der Verein die Frauen unterstützt. "Ich glaube, dass die Strukturen hier und die Sicherheit, die uns vermittelt wird, zu dem schnellen Aufschwung beigetragen haben." Diesen Weg würde die Spielmacherin gerne in dieser Saison fortsetzen.
DPA