04.08.2024, 20:03
DBB-Frauen waren schon vorzeitig qualifiziert
Ein Viertel lang hielten die DBB-Frauen gegen die USA gut mit, danach gab das Team von Lisa Thomaidis jedoch unter die Räder. Die Bundestrainerin bemängelte die eigene Offensive.
Der gemeine Fan musste sich zu Beginn vermutlich ein wenig die Augen reiben, als Leonie Fiebich nach einem Steal Mitte des ersten Viertels auf 15:6 stellte. Spielten die deutschen Damen da wirklich gegen den turmhohen Goldfavoriten, die WNBA-All-Star-Truppe aus den USA? Es war der dritte Raketenstart der Deutschen in diesem Turnier, diesmal konnte die DBB-Auswahl dieses Tempo nicht über 40 Minuten durchziehen, was gegen Belgien und Japan noch gelang.
Das zweite Viertel ging mit 10:25 verloren, die USA führten in der zweiten Halbzeit mit bis zu 29 Punkten und tüteten dann doch recht locker den Gruppensieg ein. Für das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis war es kein Beinbruch, schließlich war das Viertelfinale schon gebucht, dennoch zeigte sich wenig überraschend, dass es bis zur absoluten Weltspitze, die von den USA verkörpert wird, dann doch noch ein Stück weit entfernt ist.
"Sie zermürben dich mit ihrer enorm druckvollen Defense", meinte Thomaidis nach der Partie bei Eurosport auf die Frage, warum Deutschland den guten Start nicht konservieren konnte. Dabei gab sie sich gegenüber ihrem Team auch kritisch: "Wir haben den Ball zu oft verloren. Wir haben uns nicht an den Gameplan gehalten und zu viel Eins-gegen-Eins gespielt", ärgerte sich die Kanadierin.
Über die 40 Minuten waren es 23 Ballverluste, die USA machten erzielten 28 Zähler im Fastbreak und damit immer wieder leichte Punkte. "Wir haben zu schnell die Würfe genommen", meinte Thomaidis. "Wenn man dann nicht trifft, haben sie in Transition leichtes Spiel. Wir haben unsere Disziplin in der Offense verloren und das hat den Unterschied ausgemacht"
So war die Partie recht schnell entschieden, insbesondere als sich Fiebich, die vor dem Spiel wegen einer Knöchelverletzung schon fraglich war, im dritten Viertel diesmal an der Hand verletzte. Ein Update gibt es seitens des DBB noch nicht. Stattdessen wurden alle elf verfügbaren Spielerinnen eingesetzt (Nyara Sabally fehlte weiter wegen einer Gehirnerschütterung), sodass auch Alina Hartmann und die 37-jährige Romy Bär ihre ersten Minuten bei Olympia bekamen.
"Jeder hat es sich verdient auf dem Feld zu stehen und wir wollten heute alle mal ausprobieren, damit alle Erfahrungen sammeln können", erklärte Thomaidis die Maßnahme. Letztlich spielte es auch für die anstehende Auslosung für das Viertelfinale kaum eine Rolle. Zwar kann sich beim späten Spiel zwischen Frankreich und Australien noch etwas verändern, doch mit großer Wahrscheinlichkeit warten in der Runde der letzten Acht Serbien oder Spanien auf die Nummer 19 der Welt.
Wie das USA-Spiel wird aber auch das Teil der Kür sein. "Es ist eine unfassbare Leistung dieser Mannschaft, dass wir überhaupt das Viertelfinale erreicht haben", betonte auch noch einmal die Bundestrainerin. Druck gibt es für die DBB-Auswahl nicht mehr und auch Satou Sabally betonte, dass diese Niederlage das Team nicht aus der Bahn werfen werde: „Ich finde, dass dieses Spiel nicht wirklich reflektiert, wer wir sind. Ich hatte Spaß und darum geht es. Wir sind im Viertelfinale."
rar