15.03.2025, 08:10
Bayern kassiert gegen Istanbul dritte Heimniederlage
Der FC Bayern München musste in der EuroLeague einen Rückschlag hinnehmen. Mit 92:97 unterlag das Team von Trainer Gordon Herbert. Im Lager der Münchner ärgerte man sich über eine vermeidbare Niederlage.
Erst regnete es aufgrund einer defekten Springeranlage im Dach im SAP Garden, wenig später regnete es Dreier durch die Routiniers Rodrigue Beaubois und Shane Larkin. Die Bayern ließen gegen Anadolu Efes eine riesige Chance ungenutzt, was sich in der Endabrechnung rächen könnte. Statt einem Polster von zwei Siegen auf Rang sieben, liegen nun nur zwei Siege zwischen den Bayern und Anadolu Efes auf Rang elf.
Auch fünf Spieltage vor dem Ende ist für die Bayern von Heimvorteil in den Bayern bis zum Verpassen der Play-Ins alles möglich. Entsprechend zerknirscht gaben sich die Münchner nach dem Spiel. "Die erste Halbzeit war nicht gut genug, die war zu soft", ärgerte sich Johannes Voigtmann. "Gegen so eine Mannschaft wie Anadolu kannst du es nicht so soft spielen und deswegen haben wir heute die Quittung bekommen."
Acht Dreier verwandelte das Guard-Duo der Türken in Halbzeit eins, oft waren die beiden zu offen und bestraften dies gnadenlos. Erst im dritten Viertel machten die Bayern es besser und schienen durch zwei 11:0-Läufe an Oberwasser zu gewinnen. Ex-MVP Larkin, der den Bayern 2019 mal 49 Punkte einschenkte, übernahm schließlich im vierten Viertel die Kontrolle und traf in der Schlussphase die wichtigen Würfe für sein Team.
Die Bayern konnten dagegen keine ihrer vier Chancen nutzen, um die Partie in die Verlängerung zu schicken. Andi Obst (3/9 3P) und Carsen Edwards (1/10 3P) vergaben je zwei Dreier, den Bayern fehlte am Ende das Wurfglück, welches sie in dieser Saison im SAP Garden so häufig hatten. Sechs der 13 Auftritte im Olympiapark waren zuvor bis in die Schlussminuten eng, immer siegten die Bayern - diesmal jedoch nicht.
"So ist Basketball. Mal gewinnst du und mal verlierst", meinte der starke Elias Harris (15 Punkte), der zum ersten Mal in dieser EuroLeague-Saison starten durfte. Notgedrungen, weil mit Oscar da Silva und Devin Booker weiterhin zwei Bigs ausfallen, die die Bayern an diesem Abend bitter benötigt hätten. "Wir hatten Probleme mit ihrer Größe und Physis, vor allem in der ersten Halbzeit", merkte Coach Gordon Herbert.
Der Kanadier war nach dem Spiel sichtbar angefressen, zu groß war die Enttäuschung über diese vergebene Chance. "Dieses Spiel hätte uns offenkundig in eine ziemlich gute Position bringen können, doch leider ist es anders gekommen."
Stattdessen wächst nun wieder der Druck. So stark die bisherige EuroLeague-Saison der Bayern ist, gewonnen haben sie noch nichts. Im Pokal setzte es in Weißenfels das Aus im Halbfinale, in der BBL ist inzwischen ratiopharm Ulm der neue Spitzenreiter. Zwar sind die Bayern das klar beste Team der Liga, doch ein Spaziergang wird das nicht. Dazu kann in der EuroLeague weiterhin alles passieren, durch die guten Leistungen der Vorwochen ist die Fallhöhe höher geworden.
Man muss sich nur an die Jahre unter Andrea Trinchieri erinnern, als die Bayern zwar zweimal erst in Spiel fünf der Viertelfinals scheiteten, national in diesen beiden Jahren nur einen mageren Pokal holten (BBL-Pokal 2021). Dies wäre der Worst Case, noch bleibt aber Zeit, um das zu verhindern. Einfacher wird es aber nicht. Am Montag (ab 20 Uhr live bei Dyn) steht das Spitzenspiel gegen Ulm an, drei Tage später ist man bei Ex-Trainer Pablo Laso bei Baskonia zu Gast. Fazit Harris: "Arschbacken zusammenkneifen und durch."
Robert Arndt