12.08.2024, 13:23
Im kommenden Sommer wartet bereits das nächste Event
Das DBB-Team hat bei Olympia eine Medaille verpasst, nun endet auch die Amtszeit von Bundestrainer Gordon Herbert. Wie geht es nun weiter mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft?
Drei Jahre prägte Gordon Herbert als Bundestrainer die Nationalmannschaft, nun wird der Kanadier den FC Bayern übernehmen und sich damit im Herbst seiner Karriere noch einmal den Wunsch erfüllen, ein EuroLeague-Team zu betreuen.
Aus Kreisen des DBB ist zu hören, dass man schon recht bald einen Nachfolger präsentieren wolle. Das deutete auch Dennis Schröder auf seiner Pressekonferenz nach der Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Serbien an. "Vor dem Spiel habe ich schon gehört, dass sich etwas tut. Ich glaube, sie haben schon jemanden gefunden“, verriet Schröder.
Im Mai hatte Vize-Präsident Armin Andres in der Bild bereits das Anforderungsprofil des möglichen Nachfolgers umrissen: "Wichtig ist, dass der neue Trainer ein ähnliches Spielsystem wie Herbert spielen lässt und eher der Typ Psychologe als harter Hund ist."
Klar ist auch, dass der Herbert-Nachfolger sich ausschließlich auf die Nationalmannschaft konzentrieren soll. Ein Doppel-Engagement inklusive Anstellung bei einem Verein ist nicht gewünscht, so wurde Herbert unter anderem im vergangenen Herbst die Freigabe für den Job bei EuroLeague-Team ASVEL verwehrt. An dieser Richtlinie hat sich beim Verband nichts geändert.
Herbert selbst hatte seinen Assistenten Klaus Perwas vorgeschlagen, dieser hat aber scheinbar kein Interesse. Auch der andere Assistent, Bret Brielmaier, der bei der Mannschaft beliebt ist, fällt aus der Auslosung, weil er zudem als Assistant Coach bei den Orlando Magic unter Vertrag steht.
Nach Olympia ist vor der EuroBasket. Schon im kommenden Sommer steht das nächste Großereignis auf dem Programm. Dafür muss sich das DBB-Team aber erst einmal qualifizieren. In einer Gruppe mit Montenegro, Bulgarien und Schweden erreichen die drei besten Teams das Turnier.
Bislang wurden zwei Spiele absolviert, Deutschland gewann im Februar gegen Montenegro deutlich (85:61), musste dann aber drei Tage später eine Niederlage in Bulgarien einstecken (62:67). Alle vier Teams haben bislang einen Sieg eingefahren. Das nächste Länderspiel-Fenster ist Mitte November (22. November), wenn Deutschland zunächst in Schweden und dann in der Heimat die Skandinavier empfängt (25. November). Wo gespielt wird, ist noch unklar.
In diesen beiden Duellen wird das DBB-Team aber nicht nur auf die NBA-Spieler verzichten müssen, sondern auch auf die Akteure aus der EuroLeague. Zwar hat sich der Zwist zwischen EuroLeague und der FIBA zuletzt etwas entspannt, doch komplett gelöst ist der Streit um die Termine noch nicht.
Immerhin: Im Fenster im Februar (20. und 23. Februar) hat die EuroLeague spielfrei.
Die EuroBasket 2025 findet dann erneut in vier Ländern statt. Je eine Gruppenphase wird in Limassol (Zypern), Tampere (Finnland), Riga (Lettland) sowie Katowice (Polen) ausgetragen. Die Finalrunde findet dann in der lettischen Hauptstadt statt. Gespielt wird zwischen dem 27. August und dem 14. September.
Kicker-Kolumnist Danilo Barthel deutete es in seiner letzten Kolumne bei Olympia bereits an: Es ist gut möglich, dass einige Spieler in den kommenden Wochen aus der Nationalmannschaft zurücktreten werden. Namen wurden dabei nicht explizit genannt, doch hierfür reicht ein Blick auf die Altersstruktur im Kader.
Niels Giffey (33), Daniel Theis (32) und Johannes Voigtmann (31) waren bei diesen Spielen die ältesten Spieler im Kader, gerade Giffey und Voigtmann waren seit 2013 bei fast allen großen Turnieren mit dabei.
Im September wird der deutsche Kapitän 31 Jahre alt, an Rücktritt denkt der Point Guard aber noch lange nicht. Bis 40 wolle er weiterspielen, sagte Schröder nach dem Serbien-Spiel. Ein Einsatz bei der kommenden EuroBasket ist so wahrscheinlich, auch wenn der Braunschweiger aller Voraussicht nach im Sommer 2025 in der NBA erneut Free Agent wird.
Vor Olympia 2021 in Tokio stellte das ein Problem dar, doch im folgenden Jahr spielte Schröder auf eigenes Risiko bei der Heim-EM mit, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch keinen NBA-Vertrag in der Tasche hatte. Kurz nach dem Turnier unterschrieb Schröder bei den Los Angeles Lakers.
Robert Arndt