30.09.2020, 09:52
LeBron James soll die Lakers zum Titel tragen
Zehn Jahre nach dem letzten Titelgewinn und im Jahr des Unfalltodes von Basketball-Ikone Kobe Bryant können die Los Angeles Lakers wieder NBA-Champion werden - getragen von einem gleichsam breitschultrigen wie nimmermüden Superstar.
LeBron James wird in diesem Jahr noch 36. In diesem vermaledeiten Jahr, das der Sportwelt im Januar den erschütternden Unfalltod eines ihrer Helden brachte. Kobe Bryant, das Gesicht der Los Angeles Lakers, verstarb bei einem Hubschrauberabsturz. Das tragische Ableben der "Black Mamba" fiel in eine Zeit, in der die glorreiche Franchise sich zu neuen Höhen aufraffte. Genau zehn Jahre nach dem letzten von bislang 16 Titelgewinnen in der NBA scheint die Nummer 17 nach einer langen Misere plötzlich möglich.
Weil der King seit zwei Jahren in der Stadt ist. LeBron verließ seine Heimat Ohio, verließ die Cleveland Cavaliers, mit denen er seinen dritten Meisterring ergattert hatte. Der Job in der Industriestadt am Eriesee war erledigt. Genauso, wie der Job bei den Miami Heat Jahre zuvor nach zwei Meistertiteln in seinen Augen erledigt schien. Nun also L.A., die "purple & gold"-Lakers, das Hollywood der Liga.
Es geht dieser Tage gegen eben jene Heat um den bemerkenswerten Jimmy Butler. Und um einen weiteren Schritt für LeBron, dem unerreichbar scheinenden Michael Jordan mit seinen sechs Titeln im Dress der Chicago Bulls ein Stück näherzukommen. Ihn vielleicht am Ende seiner Laufbahn vom Sockel stoßen zu können, wie eingefleischte LeBron-Fans sicher proklamieren würden, wenn der Mann aus Akron nach den Heat und den Cavs auch noch die Lakers ans Ziel führen kann.
Auch wenn die Karriere sich mit Mitte 30 unweigerlich dem Ende entgegenneigt - der eine oder andere Titel ist James noch zuzutrauen. Er steht vor seiner zehnten Finalserie, nur drei Spieler außer ihm haben das bislang zuvor geschafft (Bill Russell/12, Sam Jones/11, Karim Abdul-Jabbar/ebenfalls 10).
Das sind alles nur Zahlen, wie die 34.241. Die Anzahl der Punkte, die LBJ in der Liga bislang gesammelt hat - Platz drei auch schon in der Geschichte der NBA. Oder die 8,9 Assists, die er pro Spiel in seiner zweiten Hauptrunde für die Lakers verteilte, immer mehr zum Point Guard mutierte als selbst Topscorer sein zu wollen. Die Punkte darf gern Anthony Davis machen, der im vergangenen Sommer gegen die Weggabe vieler Talente als zum großen Wurf noch fehlendes Puzzleteil hinzugeholt wurde und für knapp 29 Zähler pro Spiel sorgte. LeBron und sein Wunschkandidat AD - der Plan ging bislang voll auf. Die beiden machen die Lakers zum Favoriten gegen die Heat, die beiden sollen den Unterschied ausmachen in der Bubble von Orlando.
Unter Garantie bringt LeBron den nötigen Ehrgeiz und Titelhunger mit in diese Finalserie. Wenngleich das übergeordnete Ziel seines Wirkens auf dem Court ein anderes zu sein scheint. "Am Ende des Tages und am Ende meiner Karriere hoffe ich, dass ich genug Leute inspiriert habe, das Spiel auf die richtige Art und Weise zu spielen und, dass ich den Respekt habe meiner Gegenspieler, der anderen Teams und der Organisationen, für die ich gespielt habe. Denn das ist alles, was dir am Ende bleibt: Respekt."
aho