09.10.2024, 07:24
Donauschwaben noch unbesiegt in Pflichtspielen
ratiopharm Ulm hat auch das sechste Spiel in dieser Saison für sich entschieden. Die Partie im EuroCup in Vilnius war aber nur der Beginn einer unfassbaren Tournee in den kommenden beiden Wochen.
Lange war es knapp in Litauen, am Ende gewannen die Ulmer aber auch ihr drittes Spiel im EuroCup und grüßen somit als Tabellenführer der Gruppe A. Mit 26:10 entschieden die Donauschwaben das Schlussviertel für sich, sodass doch ein deutlicher 94:76-Erfolg bei den BC Wolves heraussprang.
"Der Schlüssel zum Sieg war definitiv das letzte Viertel, in dem wir überragend verteidigt haben", befand Justinian Jessup, der sich in überragender Frühform befindet und auch in Litauen mit 27 Punkten (9/12 FG, 5/7 Dreier) bester Scorer der Ulmer war. Dazu verteidigten Nelson Weidemann und Tobias Jensen stark am Perimeter, die Gastgeber trafen nur 2/15 aus dem Feld in den letzten zehn Minuten der Partie.
Dennoch war die Rotation der Ulmer recht kurz, Jessup spulte fast 37 Minuten ab, Youngster Noa Essengue (4, 8 Rebounds, 4 Steals) musste 31 Minuten ran. Gerade im Hinblick auf die kommenden Aufgaben ist dies nicht ideal, schließlich stehen für die Ulmer in den nächsten 15 Tagen weitere fünf Auswärtsspiele auf dem Programm.
Man kann hier fast schon von einer Weltreise sprechen. Nach dem Pokal-Achtelfinale in Bamberg geht es zwei Tage später im EuroCup zu Besiktas Istanbul, bevor man sich wieder in den Flieger setzt, um ein Freundschaftsspiel bei den Portland Trail Blazers auszutragen. Die Ulmer werden dort die erste deutsche Mannschaft sein, die in den USA auf ein NBA-Team trifft und sind somit offiziell Teil der NBA Preseason.
Dass die Saison der Ulmer da schon läuft und die Strapazen enorm sind, verteidigte Sportdirektor Thorsten Leibenath: "ratiopharm Ulm verfügt offenbar verlässlich über eine Mannschaft, gegen die sich ein Testspiel für ein NBA-Team lohnt. Eine Wahrnehmung, die wir uns nicht ja nicht nur als Club, sondern die sich ja auch die Spieler erarbeitet haben. Insofern hielte ich es für fatal, nicht alles dafür zu tun, das dann auch möglich zu machen."
Gespielt wird am 17. Oktober um 4 Uhr deutscher Zeit, gut 60 Stunden später müssen die Ulmer schon wieder in der BBL in Oldenburg antreten, bevor der wilde Ritt am Mittwoch, den 23. Oktober mit einer Reise auf die Ferieninsel Gran Canaria abgeschlossen wird. Rechnet man die Rückreise mit dazu, werden die Ulmer in diesen gut zwei Wochen fast 30.000 Kilometer zurücklegen.
Das ist gelinde gesagt ein straffes Programm, umso wertvoller war es, dass die Ulmer schadlos durch die ersten Spiele kamen und sich so ein kleines Polster verschaffen konnte.
rar